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Cashewkerne & Paranüsse aus Brasilien

16.03.2018
Weltgrößter Cashewbaum in Natal

Kulinarisches Souvenir: Cashewkerne & Paranüsse aus Brasilien

Ob als Power-Snack zwischendurch oder gesunde Knabberei für gesellige Abende, Cashewkerne und Paranüsse sind in Europa äußerst beliebt und daher mittlerweile in den meisten deutschen Supermärkten erhältlich. Dass diese Nusssorten ursprünglich aus Brasilien stammen, ist jedoch den wenigsten bekannt. Auf Ihrer Brasilien Rundreise können Sie nicht nur nahezu überall in den Genuss der weißen Kerne kommen, sondern sogar den weltgrößten Cashewbaum besuchen, welcher eine Fläche von unglaublichen 8.500 Quadratmetern einnimmt.

Von Cashewbäumen und Cashewäpfeln

Mit dem Stichwort „Cashewbaum“ ist schon einmal der erste Hinweis geliefert. Cashewkerne wachsen also an Bäumen, aber das ist erstmal noch keine Besonderheit. Das wirklich Kuriose daran ist die Frucht, welche am Cashewbaum wächst: Die Frucht besteht nämlich aus dem rötlich gelben Cashewapfel und dem außen daran herabhängenden Cashewkern. Der Cashewkern ist also der Samen des Cashewapfels und befindet sich nicht, wie es normalerweise der Fall ist, im Inneren der Frucht, sondern wächst außen.

Der süßlich schmeckende Cashewapfel wird oft zu Saft oder Marmelade verarbeitet oder auch direkt geerntet und gegessen. Den Cashewapfel wird man womöglich nur in den Anbauländern des Cashewbaumes zu probieren bekommen, da die Frucht schnell verdirbt und somit nicht exportiert wird. Die gerösteten Samen des Cashewapfels sind uns aber sehr wohl bekannt und der Handel mit den Kernen spielt eine bedeutende Rolle in der brasilianischen Wirtschaft. Neben Brasilien gehören vor allem Indien und vereinzelte Regionen in Afrika zu wichtigen Anbaugebieten des Cashewbaumes. Doch sei gesagt, dass die Bäume erst im 16. Jahrhundert von den Portugiesen in diese Gebiete eingeführt wurden und der Cashewbaum ursprünglich ein original brasilianisches Gewächs ist.

Auf die größten Vorkommen wird man vor allem im Nordosten Brasiliens stoßen. Die Bundesstaaten Ceara, Piaui und Rio Grande do Norte sind besonders bekannt für die Herstellung der Cashewkerne und man wird diese hier an jeder Straßenecke kaufen können. Sollten Sie also nach einem Urlaub im schönen Jericoacoara eine Weiterreise in nahegelegene Bundesstaaten planen, so werden Sie sich vor Angeboten von Cashewkernen kaum retten können!

Führt Sie Ihre Weiterreise in den Nachbarstaat Rio Grande do Norte, so besteht hier die Möglichkeit, den weltweit größten Cashewbaum zu besuchen, welcher es mit seinen Ausmaßen sogar in das Guiness-Buch der Rekorde schaffte. Der Baum hat sich zu einer regelrechten Touristenattraktion entwickelt und man kann seine Größe von einer kleinen Aussichtsplattform aus bestaunen. Dass ein Cashewbaum eine Fläche von 8.500 Quadratmetern hat, ist natürlich die Ausnahme und liegt an dem ungewöhnlichen Wachstum dieses Exemplars. Während die Äste der Bäume normalerweise in die Höhe wachsen, bilden sie sich bei diesem Baum zu den Seiten aus und neigen sich nach einiger Zeit, der Schwere ihres Gewichts geschuldet, dem Boden zu. Sobald die Äste im Kontakt mit dem Boden sind, schlagen sie Wurzeln und dienen damit als neuer Stamm, an welchem wieder zahlreiche Äste wachsen. Somit ist die Ausbreitung des Baumes ein fortlaufender Prozess und nur die befestigten Straßen, welche sich neben dem besonderen Gewächs befinden, hindern den Rekordbaum daran, noch mehr Flächen einzunehmen.

Ebenfalls aus Brasilien: Paranüsse 

Neben den Cashewkernen werden Sie in Ihrem Studentenfutter in der Heimat noch weitere Leckereien finden, die ihre Ursprünge in tropischen Regionen haben. Die Paranuss zum Beispiel, welche im Englischen auch Brazilian Nut, also „Brasilianische Nuss“ genannt wird. Paranussbäume wachsen im Amazonasgebiet. Da Brasilien große Teile der Amazonasregion einnimmt, sitzen die Einheimischen hier sozusagen an der "Paranuss-Quelle". Die Urwaldriesen können eine Höhe von bis zu 50 Metern erreichen, weswegen die Ernte der Nüsse mit viel Geduld verbunden ist. Aufgrund der Höhe des Baumes ist es nicht möglich, die einer Kokosnuss ähnelnde Frucht direkt vom Baum zu pflücken. Es muss solange gewartet werden, bis die Nüsse selbst vom Baum fallen. Hier ist natürlich Vorsicht geboten, denn eine aus fünfzig Metern herabfallende Frucht, welche je nach Inhalt bis zu zwei Kilogramm wiegt, kann durchaus gefährlich werden. Wie bereits erwähnt, kann man sich die Paranuss wie eine Kokosnuss vorstellen, welche zwischen zehn und fünfundzwanzig Kernen beinhaltet. Zunächst muss also die äußere harte Schale aufgebrochen werden, um an die Kerne zu gelangen. Jede einzelne Nuss ist wiederum durch eine weitere Schale geschützt, welche es zu knacken gilt. Zuhause können Sie hierfür einen Nussknacker benutzen, im Urwald wird sich allerdings meist der Machete bedient. Sollten Sie auch diese Hürde bewältigt haben, können Sie nun endlich testen, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat und die weiße Paranuss, umgeben von einer dünnen bräunlichen Haut, kann von Ihnen verspeist werden.

Auch wenn Brasilien die größten Teile des Amazonasgebietes einnimmt, so ist das Land dennoch nur der zweitgrößte Produzent der Paranüsse. Weltmarktführer im Export der gesunden Nüsse ist derzeit Bolivien und beliebte Abnehmer des Produkts sind vor allem amerikanische und europäische Kunden.

Während eines Aufenthaltes in Manaus und der eventuellen Weiterreise nach Belem werden Sie die Paranüsse vor allem auf den lebendigen Märkten vorfinden. Ob noch von ihren Schalen umhüllt oder bereits fertig zum Verzehr aufgeknackt. Die Paranüsse werden hier in allen Variationen präsentiert und Sie sollten es sich nicht entgehen lassen, die frischen Urwaldprodukte zu probieren. Weitere Städte auf deren Straßenmärkten Sie  garantiert frische Paranüsse kaufen können sind:

  • Jericoacoara
  • Teresina
  • Natal

Ob Paranüsse oder Cashewkerne, für reichlich "Nuss-Genuss" ist während Ihres Brasilien Urlaubes also zur Genüge gesorgt und nirgends werden Sie frischere Waren geboten bekommen, als auf Amazonasmärkten oder an den Ständen im Nordosten Brasiliens. Bom apetite!

externe Quelle: www.estadao.com.br

Quelle: Aventura do Brasil