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Typisch brasilianisch: 10 Dinge, die es so sonst nirgendwo gibt

23.07.2018
Lachendes brasilianisches Mädchen in den Lencois Maranhenses

Ein Blick hinter die Urlaubsfassade

Eine Brasilien Reise ist lustig, eine Brasilien Reise ist schön. Um ein Land und seine Menschen wirklich kennenzulernen, muss man jedoch eine Weile dort leben. Diese Zeit hat man für einen Urlaub in der Regel nicht zur Verfügung. Also ergänzen wir Auswanderer vom Aventura do Brasil Team Ihre Ferieneindrücke mit unseren Erfahrungen. Hier kommen 10 Dinge, die dem brasilianischen Alltag unserer Meinung nach ihre spezielle Würze gebentípico brasileiro eben.

1. Immer zum Lachen aufgelegt

Erfrischend ist der lebensbejahende Charakter der Brasilianer. Die Menschen sind aufgeschlossen und emotional. Eine Meckerkultur gibt es vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten nicht. Man findet sich mit dem eigenen Schicksal ab und macht das Beste daraus. Noch in der größten Krise werden Witze gerissen. Zumindest aber konzentriert man sich nicht auf die Schwierigkeiten des Alltags, sondern genießt das kleine Glück. Alle Probleme werden so behandelt, als seien sie lösbar. Es findet sich immer ein Weg. Auf brasilianisch heißt das „dar um jeitinho“.

2. Geduldig Schlange stehen

Das mit Abstand beeindruckendste Phänomen in Südamerikas größtem Land sind die Schlangen. Und die Rede ist hier nicht von den tierischen Vertretern, sondern von menschlichen Warteschlangen. Brasilianer bilden eine Schlange, um einen Brief zu verschicken, einen Antrag zu stellen, Lebensmittel einzukaufen, Lotto zu spielen, Fast Food zu bestellen, einen Veranstaltungsraum zu betreten oder zu verlassen... Des öfteren wartet man, sobald die erste Wartelinie überwunden ist, in einer zweiten, dritten oder vierten Schlange. In Metropolen wie São Paulo ein alltägliches Phänomen. Geduld lautet hier das Zauberwort.

3. Jein statt Nein

In Brasilien wird gerne indirekt kommuniziert. Die Menschen nutzen selten das Wort Nein, sondern bedienen sich lieber eines negativen Jas. Über Umwege kommt man am schnellsten ans Ziel. Es ist besser, Wünsche oder Kritik unterschwellig zu äußern. Zu leicht tritt man in ein Fettnäpfchen und vergrault einen potenziellen Freund, wenn man mit dem Kopf durch die Wand will.

4. Fußball ist eine Religion

Nicht nur ein Klischee, sondern wahr: in Brasilien dreht sich alles um das runde Leder. Neben den landeseigenen Ligen werden auch die Spitzenspiele in Europa mit glühendem Interesse verfolgt. Der absolute Ausnahmezustand herrscht während einer jeden Weltmeisterschaft. Dann drehen sich nämlich beinahe alle zwischenmenschlichen Gespräche um das Thema. Die Nationalelf seleção wird frenetisch bejubelt und angefeuert. Während der Brasilienspiele haben ausnahmslos alle Geschäfte, Banken und Schulen geschlossen. Es soll schließlich jeder am Bildschirm mitfiebern können.

5. Gläubig und tolerant

Brasilianer sind ein sehr gläubiges Volk. Dabei sind sie jedoch keinesfalls engstirnig sondern äußerst tolerant gegenüber Andersdenkenden. Weit verbreitet sind evangelikale Kleinkirchen und Gott liegt in aller Munde. Der Ausspruch „Vai com Deus!“ („Geh‘ mit Gott!“) ist eine gängige Verabschiedungsformel. Afrobrasilianische Gottheiten, die so genannten orixas, werden vor allem im brasilianischen Nordosten angebetet und zeugen vom reichen kulturellen Erbe des Landes.

6. Lasst uns teilen!

Die Brasilianer teilen gerne mit Freunden und Fremden. Ein Bier beispielsweise bestellt man in einer großen Flasche, welche in einem eisgekühlten Eimer und mit geeisten Gläsern aufgetischt wird. Jeder bedient sich, die Flasche ist schnell leer und kann durch eine neue ersetzt werden. Gut so, denn in Brasilien trinkt man sein Bier bem gelado („gut gekühlt“). Beliebte brasilianische Freizeitveranstaltungen sind churrascos. Diese Grillfeste sind ausgesprochen gesellig. Auf dem Holzkohlegrill werden große, in grobem Salz gewendete Fleischstücke gebraten. Anschließend schneidet der Grillmeister sie in mundgerechte Stücke und alle dürfen zusammen zugreifen.

7. Alltagsgerichte

In jeder brasilianischen Familie kommt tagtäglich Reis mit Bohnen auf den Teller. Dazu wird meistens ein gebratenes Stück Fleisch gereicht. Auch das Nationalgericht feijoada beinhaltet Bohnen und Fleisch. Dieser herzhafte Eintopf wird traditionell samstags genossen während im Hintergrund eine Live-Samba erklingt. Da darf natürlich das Nationalgetränk caipirinha nicht fehlen, ein Cocktail aus Zuckerrohrschnaps, Limetten, Zucker und zerstoßenen Eiswürfeln. Als erfrischende und gehaltvolle Köstlichkeit zwischendurch genehmigen sich viele Brasilianer açaí. Dabei handelt es sich um eine Beere aus dem Amazonas, die gefroren püriert wird. Das Eis wird nur noch mit frischen Früchten und Granola garniert und ist servierfertig.

8. Kein Snack ohne Papierserviette

Es gilt als unhygienisch, Essen mit der bloßen Hand zum Mund zu führen. Selbst ein Hamburger wird lieber mit Serviette angefasst. Jeder Tisch, sei es nun in einem Restaurant in Manaus oder in einer Bar in Florianópolis, ist mit einem Serviettenspender inklusive Zahnstochern ausgestattet. Im Normalfall stehen auch ein Desinfektionsgel oder sogar kleine Waschbecken zum Reinigen der Hände vor dem Essen zur Verfügung.

9. Beispielhafte Zahnhygiene

Bei soviel Gaumenschmaus, muss auf eine gute Zahnpflege geachtet werden. Und das tun die Brasilianer in beneidenswerter Form. Nach jeder Mahlzeit putzt man sich gründlich die Zähne. Selbstverständlich muss also auch in der Schule, im Kindergarten und im Büro die eigene Zahnbürste immer im Gepäck sein.

10. Das ganze Leben ist Musik

Ohne Musik geht in Brasilien gar nichts. Ob im Auto, in der Bar, in den eigenen vier Wänden oder am Strand. Melodien werden überall gehört, gespielt und gesungen. Es existieren unzählige Stilrichtungen. Viele Regionen haben ihren eigenen charakteristischen Soundtrack. Aus Bahia kommen pagode, axé und forró, aus dem Landesinneren die Countrymusik sertanejo. Über die Landesgrenzen hinaus besonders bekannt sind samba und bossa nova aus Rio de Janeiro. Künstler wie Gilberto Gil oder Tom Jobim und seine vielsprachig vertonte „Garota de Ipanema“ („Mädchen von Ipanema“) sorgten für Weltruhm.

Vielleicht nicken Sie nun das eine oder andere Mal während Ihres nächsten Brasilien Urlaubes. Ein Kulturschock kann den aufmerksamen Leser jedenfalls nicht mehr treffen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen und wie wir feststellen: Brasilien und seine Menschen sind all unsere Aufmerksamkeit wert!

Quelle: Aventura do Brasil