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Aberglaube Brasilien – von Warzen an den Fingern zum achten Monat

25.11.2019
Strahlendes Lächeln eines Brasilianers

Haben Sie schon einmal darauf geachtet, dass fast jeder Fußballstar vor dem Betreten des Feldes ein bestimmtes Ritual ausführt, als Glücksbringer und um schlechte Omen zu vertreiben? Neymar, der international bekannte brasilianische Fußballstar, berührt zum Beispiel den Rasen an der Außenlinie, macht ein Kreuzzeichen und betet, bevor er das Spielfeld betritt. Damit ist er nicht der Einzige. Achten Sie während Ihrer Brasilien Reise genau auf das Verhalten der Brasilianer. Ihnen wird schnell auffallen, dass die Brasilianer ein sehr abergläubisches Volk sind. Der Aberglaube in Brasilien ist ein Resultat miteinander verschmolzener Kulturen, dabei sind uns Europäern sicherlich einige der Traditionen bekannt. Sei es Freitag der 13. oder unter Leitern durchlaufen oder schwarze Katzen. All das deutet auf schlechte Omen hin und beeinflusst das Verhalten der Brasilianer von Nord bis Süd.

Was ist dran am Aberglauben?

Glauben Sie, dass Glücksbringer und Unglückstage Sie nicht beeinflussen? Da täuschen Sie sich, da wir alle zum magischen Denken tendieren. Doch warum ist das so? Aberglaube ist laut Psychologen ein universelles Phänomen. Er ist das Abfallprodukt unserer Bemühungen, die Welt berechenbar zu machen. Unser Gehirn sucht in unserer Umwelt unentwegt nach Mustern und kausalen Zusammenhängen. An sich ist das eine tolle Erfindung der Evolution, da wir so auch kleinste Zusammenhänge unserer Umwelt herausfiltern können. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass uns unser Gehirn auf der Suche nach Sinn auf eine falsche Fährte lockt. Man spricht vom ersten Schritt zum Aberglauben, wenn man versucht in unabhängig voneinander auftretenden Ereignissen Ursache und Wirkung zu finden. Oftmals ist das keine rationale Entscheidung, sondern eine reine Wahrnehmungstäuschung. Experimente, die die Entstehung von Aberglauben belegen sollen, zeigen, dass bei uns allen ansatzweise magisches Denken vorhanden ist und wir es leicht provozieren können.

Top 10 des Aberglaubens in Brasilien

Der umgedrehte Flipflop, Auf Holz klopfen, Milch und Mango – eine tödliche Mischung, Der achte Monat, Warzen an den Fingern, Immer die gleiche Tür benutzen, Die juckende Hand, Mit Weiß liegen Sie total im Trend, Besteck fallen lassen, Alles über Handtaschen

  • Ein umgedrehter Flipflop bedeutet in Brasilien den Tod einer nahestehenden Person. Man sagt, dass es Mütter waren, die diese Geschichte erfunden haben, um ihre Kinder dazu zu bringen die Flipflops ordentlich hinzustellen. Da früher der Boden zum größten Teil noch aus Erde bestand, der die Oberfläche der umgedrehten Flipflops beschmutzte.
  • Auf Holz Klopfen vertreibt schlechte Omen. Früher glaubte man daran, dass Götter in Bäumen wohnen. An Bäume zu klopfen kam ungefähr einem Hilferuf zugleich. Somit wurden die Götter durch Klopfen zu Hilfe gerufen, um Unglück zu vertreiben.
  • Dieser Aberglaube stammt aus der Kolonialzeit, als Milch ein seltenes Produkt war und nur die reiche Bevölkerung sich Milch leisten konnte. Um Konfusionen zu vermeiden, sagten die Sklavenherren den Sklaven, dass das gemeinsame Einnehmen von Milch und Mango zum Tod führen könnte.
  • In Brasilien gilt der August, der achte Monat, als Monat des Unglücks. Vor allem in ländlichen Gegenden war dieser Aberglaube so verbreitet, dass so ziemlich alles vermieden wurde, was schiefgehen könnte, wie zum Beispiel Reisen, Hochzeiten und Geschäftsabschlüsse. Eine mögliche Erklärung für diesen Aberglauben geht auf die Seefahrernation Portugal zurück. Da im europäischen Sommer, sprich im August, viele Schiffe in See stachen, oftmals ohne Gewissheit auf eine Rückkehr, wurden Hochzeiten im August vermieden.
  • Zeigen Sie in Brasilien bloß nicht mit dem Finger auf Sterne, da Sie dadurch laut Aberglaube Warzen an den Fingern bekommen.
  • Verlassen Sie in Brasilien das Haus immer durch die selbe Tür, durch die Sie auch hineingekommen sind. Es bringt Unglück, das Haus durch eine andere Tür zu verlassen.
  • Die linke Hand juckt? In Brasilien bedeutet das, dass Sie unverhofft Geld erhalten werden.
  • Für die Neujahrsnacht gibt es unzählige Bräuche und Aberglauben. Wenn Sie an Silvester Weiß tragen, beginnen Sie das neue Jahr mit Glück.
  • Aufgepasst! Beim Essen, lassen Sie am besten Ihr Besteck nicht fallen! Die Brasilianer glauben, dass wenn ein Messer zu Boden fällt, ein Kampf stattfinden wird. Den Kampf kann man vermeiden, indem man ein Kreuz mit dem gleichen Messer auf den Boden macht. Fällt die Gabel zu Boden, steht männlicher Besuch an. Fällt der Löffel zu Boden, steht weiblicher Besuch an.
  • Dieser Aberglaube gehört zu den bekanntesten Brasiliens. Lassen Sie ihre Handtasche nicht auf dem Boden stehen, denn dann werden Sie Geld verlieren. Wenn Sie in Ihrem Brasilien Urlaub genau drauf achten, fällt Ihnen auf, dass die meisten Brasilianer ihre Tasche an den Stuhl hängen, auf den Schoß oder auf den Tisch legen.

Quellen: www.astrocentro.com.br, www.welt.de

Quelle: Aventura do Brasil