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ASTATURC – Ökologische Trinkhalme in lokaler Produktion in Taboquinhas

05.10.2019
Zwei Einheimische in Taboquinhas

Um den regionalen Tourismus und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, unterstützt Aventura do Brasil das Projekt des gemeinnützigen Vereins ASTATURC (Associação Taboquinhense de Desenvolvimento do Turismo Comunitário) in der kleinen Gemeinde Taboquinhas in Bahia.
Das Sozialprojekt wurde im Januar 2018 ins Leben gerufen und zielt auf lokalen Erlebnistourismus und die Produktion von Trinkhalmen aus natürlichem Material ab. Die gleichnamige Pflanze Taboquinha, die kleinem Bambus ähnelt und dem Ort seinen Namen gab, wächst hier natürlich in üppigen Stauden.
Die Trinkhalme aus den Stängeln der Taboquinhapflanze sind zu hundert Prozent ökologisch abbaubar und können nach Gebrauch gewöhnlich gespült werden. Sie sind dabei sehr stabil, haltbar und beliebig oft wiederverwendbar, bis man sie einfach kompostieren kann. Effizienter lässt sich Plastikmüll aus herkömmlichen Trinkhalmen in dieser Hinsicht nicht vermeiden.

Nachhaltige Produktion und mehr Einkommen für einheimische Familien

Im Vergleich zu Trinkhalmen aus Karton, die zunehmend angeboten werden, sind die Taboquinha-Trinkhalme weitaus umweltfreundlicher und energiesparender in der Herstellung. Die Pflanze ist heimisch an der brasilianischen Kakao-Küste und wächst in großer Fülle in der gesamten Region. Die Produzenten haben leichten Zugang, müssen keine lange Wege auf sich nehmen und brauchen auch keine Spezialwerkzeuge zur Ernte. Nach Abschneiden der Halme bleibt die Pflanze mit dem Wurzelstock stehen und wächst normal weiter.
Das wirtschaftliche Standbein der Region war die Kakaoproduktion, bis ein Pilz die meisten Kakaopflanzen in den 1990er Jahren befiel und die Produktion einbrach. Seither erholt sich die Wirtschaft nur sehr langsam und bis heute leben die 7.000 Einwohner in Taboquinhas zu großen Teilen am Existenzminimum.
Die Herstellung der Trinkhalme bringt den einheimischen Bauernfamilien nun ein zusätzliches Einkommen, ohne großen Einfluss auf deren traditionelle Lebensweise. Die Pflanze kann zudem zusätzlich im Schatten der Kakaobäume angepflanzt werden und braucht kein eigenes Ackerland.
Alle Familienmitglieder können bei der Herstellung und dem Verkauf der Trinkhalme mitwirken, die so einen entscheidenden Unterschied im Leben der Kleinbauern ausmachen. Die Trinkhalme werden in verschieden Geschäften und auf den Märkten der Region verkauft und bilden eine Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die sinnvolle Nutzung einer natürlichen Ressource.

Besucher erleben den Alltag an der Küste Bahias

Das Konzept des sogenannten „Community-Based-Tourism“ basiert darauf, dass Besucher den Alltag der Einheimischen erleben und interagieren können.
Im Zuge des Projektes ASTATURC werden Touristen auf ihrer Reise eingeladen, die traditionellen Kakaofarmen in Taboquinhas zu besuchen. Sie erfahren dabei vieles über die Geschichte der Region, den Kakaoanbau und dessen Verarbeitung und können auf einem solchen Ausflug gleichzeitig die einmalige Natur des Atlantischen Regenwaldes erleben.

Quelle: Aventura do Brasil