Die giftigsten Schlangen Brasiliens

Brasilien ist bekannt für seine atemberaubende Natur – von Regenwäldern über Savannen bis zu Sumpfgebieten. In einem so artenreichen Land wie Brasilien gehört natürlich auch eine vielfältige Schlangenwelt dazu. Einige davon zählen zu den giftigsten der Welt. Doch bevor Sorgen aufkommen: Schlangenbisse sind extrem selten, vor allem bei Reisenden. Mit ein wenig Umsicht lässt sich die faszinierende Tierwelt sicher im Brasilien Urlaub erleben.
Wie gefährlich sind Schlangen in Brasilien wirklich?
Brasilien beheimatet über 400 Schlangenarten – die allermeisten davon sind nicht gefährlich für den Menschen. Nur etwa 15 % der Arten sind giftig, und noch weniger stellen ein ernsthaftes Risiko dar. Schlangen sind zudem sehr scheu und greifen Menschen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen – etwa, wenn man versehentlich auf sie tritt.
In ländlichen Regionen sind Bisse durch giftige Arten vor allem ein Risiko für Landarbeiter. Für Tourist*innen auf normalen Routen oder bei geführten Touren ist das Risiko verschwindend gering. Trotzdem lohnt es sich, die wichtigsten Arten zu kennen – aus Respekt und Interesse.
Die giftigsten Schlangenarten Brasiliens im Überblick
1. Lanzenotter (Bothrops spp.) – Jararaca, Jararacuçu
• Verbreitung: Fast ganz Brasilien, v. a. im atlantischen Regenwald, Cerrado, Pantanal
• Gefahr: Häufigste Ursache für Schlangenbisse in Brasilien
• Giftwirkung: Gewebeschäden, Blutgerinnungsstörungen
• Besonderheit: Gut getarnt, wird oft übersehen
• Tipp: Gutes Schuhwerk und nicht querfeldein laufen
2. Korallenschlange (Micrurus spp.) – Coral verdadeira
• Verbreitung: Weite Teile Brasiliens, aber selten gesehen
• Gefahr: Sehr potentes Neurotoxin, hemmt Muskelfunktion
• Verwechslungsgefahr: Viele harmlose Schlangen imitieren das Farbmuster
• Giftwirkung: Muskel- und Atemlähmung (aber sehr seltene Bisse)
• Tipp: Nicht anfassen – selbst wenn sie klein wirkt
3. Buschmeister (Lachesis muta) – Surucucu
• Verbreitung: Amazonasgebiet, Mata Atlântica
• Gefahr: Größte Giftschlange Amerikas (bis 3 m)
• Giftwirkung: Sehr starkes Hämotoxin, aber sehr scheu
• Tipp: Selten zu sehen – ein Glück für beide Seiten
Klapperschlange (Crotalus durissus) – Cascavel
• Verbreitung: Vor allem im Cerrado, auch im Süden Brasiliens
• Erkennbar an: Rassel am Schwanzende
• Giftwirkung: Neurotoxisch und blutgerinnungshemmend
• Tipp: Beim Wandern in trockenen Regionen besonders achtsam
Wie schützt man sich auf Reisen?
Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Regeln lassen sich Begegnungen mit Schlangen fast immer vermeiden.
Tipps:
- Feste, hohe Schuhe bei Wanderungen tragen
- Nicht durch dichtes Unterholz laufen
- Immer auf den Weg schauen
- Nach Einbruch der Dunkelheit in der Natur vorsichtig sein
- Keine Schlangen anfassen – auch nicht tote!
Was tun im Notfall?
- Ruhe bewahren
- Extremität ruhig stellen und tief lagern
- So schnell wie möglich medizinische Hilfe holen
- Kein Abbinden, Aufschneiden oder Aussaugen!
In Brasilien gibt es gute Gegengifte (Antivenine) und ein funktionierendes Gesundheitssystem in allen größeren Städten. Auch Guides sind in der Regel gut geschult.
Faszinierend statt furchteinflößend
Schlangen gehören zu Brasiliens einzigartiger Artenvielfalt – und sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Die meisten lassen sich niemals blicken, und noch weniger stellen ein echtes Risiko dar. Wer sich informiert, umsichtig verhält und nicht unnötig riskiert, kann auch durch Wälder und Savannen wandern, ohne sich Sorgen zu machen.
Wer Brasilien in seiner ganzen Naturvielfalt erleben möchte – ob im Regenwald, im Pantanal oder im Hinterland von Santa Catarina – sollte Respekt vor der Tierwelt haben, aber keine Angst. Gerne beraten wir bei Aventura do Brasil, wie sich Naturerlebnisse sicher und eindrucksvoll in Ihre Brasilien Reise integrieren lassen.
Quellen: https://animalia.bio/lists/country/snakes-of-brazil, https://www.inaturalist.org/guides/13439, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S004101012300363X