Wir sind für Sie da: 05151-9119090
    x
x

Gefährliche Tiere in Brasilien – welche gibt es?

17.02.2020
Kaiman im Pantanal

Eine so große Artenvielfalt wie Brasilien besitzt kaum ein anderes Land. Wissenschaftler schätzen, dass Brasilien 15 bis 20 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten beherbergt. So schön Brasilien ist, so bedrohlich kann es sein. Gefährliche Tiere wie Piranhas, Spinnen, Schlangen, Jaguare und Kaimane können Sie hier antreffen. Wir zeigen Ihnen die Tiere, denen Sie in Ihrem Brasilien Urlaub lieber nicht begegnen sollten.

Armadeira-Spinne

Ihre Bisse sind giftig, sie ist angriffslustig und verliert nicht gerne. Bekannter ist die Armadeira-Spinne auch als Bananenspinne, da sie manchmal in Bananenkisten als blinder Passagier mitreist. Oftmals müssen bei den Bissopfern Gliedmaßen amputiert werden, falls das Gegengift nicht in kürzester Zeit verabreicht wird. Durch das Gift wird das Gewebe zerstört und es kann zu Atemlähmungen kommen.

Anakonda

Die Anakonda hat zwar keine Giftzähne, aber von einer Umarmung würden wir trotzdem absehen. Die imposante Würgeschlange wartet im Wasser auf ihre Beute, beißt sich in ihr fest und erstickt sie dann durch enges Umwickeln. Auf dem Speiseplan stehen Nagetiere, Fische, Kaimane oder auch Wasserschweine. Die Beute wird mit dem Kopf zuerst und als Ganzes verspeist, was viele Stunden dauern kann. Die Anakonda gehört zu den größten Schlangen der Welt und ist in stillen Gewässern und in Sumpflandschaften zu finden. Die Männchen sind um die 3 bis 4 Meter lang, die Weibchen werden sogar doppelt so groß und sind auch deutlich schwerer.

Pfeilgiftfrosch

Der Pfeilgiftfrosch gehört wahrscheinlich zu den tödlichsten Kreaturen des Amazonas Regenwaldes. Er kommt im Sumpf, Seen, Mooren, Bächen und Flüssen vor. Die Farbe des Frosches hängt von seinem Lebensraum ab und kann golden, rot, blau oder grün sein. Der Frosch ist der giftigste in seiner Familie. Man geht davon aus, dass er genügend Gift besitzt, um zehn erwachsene Personen zu töten. Die Farbe ist ein Warnzeichen für mögliche Feinde. Falls man versucht ihn zu essen, können Hautschwellungen, Übelkeit, Muskellähmungen und sogar der Tod hervorgerufen werden. Man hat herausgefunden, dass Frösche in Gefangenschaft nicht giftig sind. Das kommt daher, dass die in freier Natur lebenden Frösche ihr Gift über die Nahrung aufnehmen, wie zum Beispiel durch Ameisen und Termiten. In freier Wildbahn haben die Frösche nur einen einzigen Gegner, die Leimadophis Epinephelus. Eine besondere Schlangenart, die man auch im Amazonas Regenwald finden kann. Sie kann den Frosch fressen, ohne von den Folgen des gefährlichen Giftes betroffen zu sein.

Jaguar

Jaguare kommen hauptsächlich in Mittel- und Südamerika vor. Früher waren sie auch noch in den südlichen Bundesstaaten der USA unterwegs. Nach Löwen und Tigern sind sie die drittgrößte Katze weltweit. Ihre Beißkraft ist etwa zweimal so stark wie die eines Löwen. Ihr Fell ist goldgelb mit ringförmigen dunkelbraunen oder schwarzen Flecken, die durch einen Punkt in der Mitte ergänzt werden. Auch schwarze Jaguare haben diese Flecken, doch diese sind meist nur beim Betrachten in der Sonne zu sehen. Die meisten Menschen denken, dass der schwarze Panther eine separate Art ist, dabei handelt es sich jedoch nur um einen schwarzen Leoparden oder Jaguar. Die Jaguare ähneln den Leoparden, die in Asien und Afrika leben, sind jedoch bulliger, haben muskulösere Beine und ihre Flecken sind wesentlich größer. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit können Jaguare sowohl im tropischen Regenwald, als auch in Trockenwäldern oder Sumpfgebieten leben. Man schätzt, dass circa 90 Prozent des heutigen Bestandes im Amazonasbecken lebt. Der einzige natürliche Feind der Jaguare ist der Mensch. Jaguare fressen gerne große Tiere wie Gürteltiere und Hirsche, aber auch Fische und Schildkröten. Durch ihre große Beißkraft können sie den Panzer einer Schildkröte knacken. Jaguare schleichen sich langsam an ihre Beute heran, da sie keine guten Sprinter sind.

Hai

Nicht nur in Australien, Südafrika und den USA kann man beim Baden ungewollt Bekanntschaft mit Haien machen, sondern auch in Brasilien. Vor allem im Nordosten des Landes und im Bundesstaat São Paulo kommt es des Öfteren zu Zwischenfällen. Meistens sind die Menschen selbst dafür verantwortlich, da sich Haie durch die Zerstörung ihres Lebensraumes andere Futterquellen suchen müssen. Der Bullenhai tummelt sich nicht nur in Küstennähe, sondern auch im Süßwasser wie beispielsweise an Flussmündungen oder bis zu 4.000 Kilometer flussaufwärts im Amazonas. Dem berühmt-berüchtigten Weißen Hai macht kälteres Wasser nichts aus, da er seine Körpertemperatur bis zu 12 Grad höher halten kann, als die des Meerwassers. Daher kann man ihn auch in Uruguay oder Argentinien antreffen. Ebenso gefährlich ist der Tiger-Hai, der es jedoch etwas wärmer bevorzugt. Man findet ihn hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gewässern an den Küsten Südamerikas. Haie besitzen mehrere Reihen scharfer und spitzer Zähne. Dabei wird nur die erste Reihe zum Beißen benutzt. Die anderen sind ein ständig nachwachsender Ersatz. Dank ihrer ausgeprägten Sinne können Haie nicht nur hervorragend riechen, sondern auch gut hören und in der Dunkelheit sehen.

Piranha

Über Piranhas wurden schon viele Schauergeschichten verbreitet. Heute weiß man jedoch, dass nur einige Arten gefährlich sind, wie zum Beispiel der Rote Piranha, der vor allem im Amazonasgebiet zu finden ist. Der 20 bis 25 Zentimeter große Fisch gehört zu den angriffslustigsten Süßwasserfischen weltweit und ernährt sich normalerweise von Fischen und Krustentieren. Wenige Tropfen Blut sind schon ausreichend, um Piranhas anzulocken. Zuerst fixieren sie das Opfer, beißen zu und reißen dann durch Rüttelbewegungen ein Stück Fleisch aus dem Opfer heraus. Piranhas sind gegen viele Krankheiten resistent und fressen auch Aas. Sie sind daher im Amazonasgebiet sehr nützlich, da sie kranke Tiere und auch Kadaver fressen und somit verhindern, dass sich im empfindlichen Ökosystem eine Seuche ausbreitet.

Mohrenkaiman

Der Mohrenkaiman kann über 6 Meter lang werden und gehört damit zu den größten Raubtieren Südamerikas. Er kommt vor allem an Fluss- und Seeufern und in Überschwemmungsgebieten des Amazonasbeckens vor. Wegen ihrer dunklen Haut und dem helleren Kopf werden sie auch Schwarze Kaimane genannt. Lange Zeit wurden sie auf Grund ihres schönen Leders gejagt. Sie machen zwar einen trägen Eindruck, sind jedoch sowohl im Wasser als auch zu Lande schnell unterwegs. Zu ihren Beutetieren gehören zum Beispiel Wasserschweine, Echsen, Vögel, andere Kaimane und Säugetiere. Ehe sich das Opfer versieht, wird es schon vom Kaiman gepackt, in die Tiefe gezerrt und ertränkt. Da die Tiere nachtaktiv sind, wird empfohlen sich in den Abendstunden von den Ufern fernzuhalten.

24-Stunden-Ameise

Die 24-Stunden-Ameise, auch als tropische Riesenameise oder Gewehrkugelameise bezeichnet, gehört zu den größten Ameisenarten weltweit. Sie ist im tropischen Regenwald in Süd- und Mittelamerika zu Hause. Ihr Giftstich gehört zu den schmerzhaftesten Insektenstichen und die Schmerzen werden beschrieben, als würde man bei lebendigem Leibe verbrennen. Die Ameisen können zwischen 18 und 30 Millimeter groß werden. Ihr Stachel enthält das Gift Poneratoxin, mit dem Angreifer abgeschreckt und Beutetiere gelähmt werden. Nach etwa 24 Stunden lassen die Schmerzen nach und das Gift hinterlässt keine Schäden im Gewebe. Die Ameise wird nicht als aggressiv beschrieben, außer wenn sie ihr Territorium verteidigt. Sie siedelt sich mit Vorliebe im Basisbereich großer Bäume an und ernährt sich von Insekten und Pflanzenteilen. Das Gift der Ameise wird bei der indigenen Volksgruppe Sateré-Mawé für Mutproben bei Initiationsritualen verwendet. Dabei werden bis zu 200 Ameisen in einen Handschuh eingenäht, so dass der Giftstachel sich im Inneren befindet. Bei diesem Aufnahmeritual muss ein Junge den Handschuh bis zu 30 Minuten tragen. Erträgt er die Schmerzen, kann er hohe Führungspositionen im Stamm erreichen.

Gemeiner Vampir

Wie der Name schon sagt, hat diese Fledermausart viel mit den blutsaugenden Geschöpfen gemeinsam. Der gemeine Vampir ernährt sich von tierischem Blut. Der Mensch muss sich nicht vor seinem Blutdurst fürchten, sondern vor der Übertragung gefährlicher Krankheiten wie zum Beispiel Tollwut. Die Fledermäuse haben keinen hohen Anspruch bei der Wahl ihres Lebensraumes und können in den südamerikanischen Tropen und auch in Höhen bis 2.400 Meter vorkommen. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, säubern sich gegenseitig das Fell und versorgen andere hungrige Artgenossen mit Blut. Da sie nur wenige Tage ohne Blut überleben können, würden schätzungsweise über 80 Prozent der Fledermäuse ohne diese Hilfsbereitschaft sterben. Zu ihren Opfern gehören hauptsächlich Pferde, Esel, Rinder, Wild, aber auch Vögel. An einer möglichst unbehaarten Stelle, rasieren sie mit ihren Zähnen die Haare oder Federn weg, beißen ein Stück Haut heraus und lecken dann das aus der Wunde austretende Blut auf.

Lassen Sie sich trotzdem nicht von einer Brasilien Reise abhalten. Achten Sie einfach auf mögliche Gefahren und folgen Sie den Anweisungen Ihres Guides, dann können Sie Ihren Urlaub in aller Ruhe genießen!

Quellen: www.amazonas.de, www.fatosdesconhecidos.com.br, www.themysteriousworld.com, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil