Capoeira - Geschichte des Capoeira
Quelle: Linkpartner Capoeira Mannheim
Die Geschichte des Capoeira
Die Wurzeln der Capoeira gehen zurück bis in die Sklavenzeit Brasiliens. Sklaven durften keine Waffen besitzen. Es blieben ihnen nur Hände und Füße, sich zu wehren. Da oft auch die Hände gebunden waren, entwickelte sich eine Techink, sich nur mit Füßen zu verteidigen.
Heute kenzeichnet Capoeira nicht nur rohe Muskelkraft, sondern zuglaich Grazie, ein Höchstmaß an Geschicklichkeit bei der Beinarbeit und eine ausdrucksvolle Mimik aus.
Begleitet wird das Spiel durch gemeinsamen Gesang und den Rhythmus von Berimbau, Caxixi und Trommeln. Die Bewegungsabläufe sind in der Capoeira nicht festgelegt, sondern entstehen in absoluter Wachsamkeit und Geschmeidigkeit der Körper, in ständiger Reaktion auf die Bewegungen des Gegners. Abwechselnd greifen sie an, ziehen sich zurück und täuschen.
Die körperlichen Grundlagen der Capoeiratechnik, mit ihren fließenden Bewegungen, die höchste Ansprüche an Wahrnemungsvermögen, Koordination und Rhythmusgefühl stellen, werden systematisch aufgebaut und gefördert, ergänzt durch spezifiesches Akrobatiktraining.
Geschichte des Capoeira
Capoeira verbindet Elemente von Tanz, Musik, Ritualen, Akrobatik und Kämpfen. Historisch gesehen ist die Capoeira mit der Sklaverei auf den Zuckerrohrplantagen und dem Widerstand der Sklaven verbunden. Keine Klarheit besteht über den letzten Ursprung der Capoeira, auch die Etymologie des Begriffs bleibt im Dunkeln. Während "puristische" Interpreten daran festhalten, die Capoeira stamme aus Afrika und sei somit eine in Brasilien exilierte afrikanische Kulturpraxis, so geht die Mehrzahl der Forscher heute davon aus, dass die Capoeira von afrikanischen Bantusklaven erst in der Neuen Welt, in Brasilien also, entwickelt wurde.
Inspiriert an zum Teil aus Afrika stammenden Tänzen, Ritualen und Musikelementen entstand eine Körpertechnik, die vor allem die Funktion hatte, sich der in der Sklaverei herrschenden Gewalt zu entziehen und ihr mitunter sogar Widerstand entgegenzusetzen. Die Capoeira erscheint in dieser Perspektive als von männlichen afrikanischen Sklaven in Brasilien geschaffene genuine körperliche Widerstandspraxis, die sich im Laufe der Geschichte zu einem Teil der afro-brasilianischen Volkskultur entwickelte. Im Zusammenhang mit der Flucht von Sklaven und der Errichtung von Fluchtburgen kristallisiert sich die Capoeira im 18.Jh., wobei auch Messer eingesetzt wurden, zur Verteidigungs- und Angriffswaffe der geflohenen Sklaven.
In den 30er Jahren beginnt die Institutionalisierung, Entkriminalisierung und Reglementierung der Capoeira. 1932 gründet Mestre Bimba (bürgerlich: Manoel dos Reis Machado) die erste Capoeira-Schule oder -akademie. 1936 erkennt die Landesregierung des Bundesstaates Bahia die Capoeira als Sportart an, 1937 entfällt das gesetzliche Capoeira-Verbot. In dem Masse, wie die Capoeira sich von den Strassen in die Akademien zurückzieht, hört sie auf, Synonym marginaler, schwarzer Gewalt zu sein. Immer mehr Lehrer verbreiten den Kampftanz in Brasilien.
Während bei der "Capoeira de Angola" Musik, Spiel und Ritual die meist bodennah und zeitlupenartig ausgeführten Ausweichfiguren prägen, stellt sich die "Capoeira regional", erkennbar an den zahlreichen offensiven Luftsprüngen, als ein auf Leistung ausgerichtetes Sport- und Kampfgeschehen dar, auch wenn die Musikbegleitung erhalten geblieben ist. In der Gegenwart existieren zahlreiche Mischformen der beiden Grundrichtungen. Die Capoeira bleibt durch ihre Geschichte vor allem als Capoeira de Angola afro-brasilianischen Ritualen verbunden.
Für den Tourismus wird sie als spektakuläre Folklore in der Gegenwart ebenso instrumentalisiert wie für pädagogische Projekte, die durch Capoeira-Schulen Strassenkindern oder straffällig gewordenen Jugendlichen eine Chance zur Integration oder Resozialisierung bieten wollen. Capoeira stellte gleichzeitig eine geheime Waffe der Afro-Brasilianer dar, die als Tanz "verkleidet" und von Musik begleitet wurde. Viele Leute sehen daher Capoeira nur als Tanz an, andere als Kampfkunst und wieder andere als Religion oder gar kulturelle Identität.Die Beschreibung von Capoeira variiert daher auch von der Persönlichkeit der ausübenden Personen. Capoeira ist ein indianisch-brasilianisches Wort, das einen kleinen Vogel bezeichnet, bei denen das Männchen überaus eifersüchtig ist und wilde Kämpfe mit Rivalen veranstaltet
Geschichte
Ebenso wie in den USA, so gab es auch in Brasilien Sklaverei. Die Sklaven waren gezwungen, auf Zuckerrohr- und Tabakplantagen zu arbeiten und die Nachfrage nach Sklaven war groß. Zurzeit der Sklaverei wurden mehr als zwei Millionen Sklaven aus Afrika nach Brasilien entführt. Sie stammten aus verschiedenen Regionen Afrikas und hatten demzufolge auch verschiedene kulturelle Hintergründe. Die Sklavenschiffe legten in drei Häfen an: Rio de Janeiro, Recife und Salvador
Die Sklaven in Rio und Recife stammten aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen, teilweise auch aus verfeindeten Stämmen, was es schwierig machte, eine Revolte zu organisieren. In Rio waren in erster Linie Sklaven von Bantu-Völkern während in Recife in erster Linie Schwarze aus West-Afrika waren. Als die Sklaven sich dessen bewusst wurden, dass ihre Situation unumkehrbar war und dass sie zur Sklavenarbeit gezwungen werden sollten, fingen sie an wegzulaufen.
In Recife rebellierte eine Gruppe von 40 Sklaven gegen ihre Sklavenhalter, brachten alle weißen Angestellten um, brannten die Plantagenhäuser nieder und entschieden sich an einen Ort zu fliehen, wo sie vor Sklavenjägern sicher waren. Ihr Ziel waren die Berge, ein Weg, für den sie mehrere Monate benötigten. Wären nicht Indianer gewesen, die ihnen halfen, hätten sie ihr Ziel womöglich nie erreicht. Schließlich erreichten sie einen Ort, der mit Palmen im Überfluss bestanden war und der aus diesem Grund Palmares genannt wurde. Hier wurde eine afrikanische Gemeinde errichtet, die über ein Jahrhundert Bestand hatte; dort wurde auch der erste Capoeira entwickelt.
Während niemand den enormen afrikanischen Einfluss auf Capoeira bestreiten kann, ist jedoch nichts über erste Formen von Capoeira in Afrika bekannt. Alles was darüber geschrieben wurde, ist reine Spekulation. Die älteste historische Aufzeichnung über Capoeira datiert aus dem Jahre 1770, lange nach den Anfängen der Sklaverei. Bis in die frühen Jahre des 18. Jahrhunderts folgten keine Aufzeichnungen mehr, erst danach in Form verschiedener Polizeiberichte aus Rio de Janeiro.
Capoeira lernen
Capoeira lernen heißt nicht, sich schlagen zu lernen, sondern den Kampf eines Volkes zu lernen, welches sich in Körperbewegungen ausdrückte, durch das Bedürfnis nach Freiheit, der Freiheit Mensch zu sein! Capoeira zu lernen heißt vor allem, für die Freiheit des Körpers und des Geistes zu kämpfen.
Aprender a capoeira não é aprender a brigar
É aprender a luta e Cultura de um povo Que se expressou em movimentos físicos Pela necessidade de liberdade A liberdade de ser gente! Aprender a capoeira é, acima de tudo, lutar Pela liberdade do corpo e do espírito.
Origines Capoeira
La Capoeira est beaucoup de chose à la fois : C'est à la fois une lutte, une danse et un jeu, un art. Et le bon capoeriste est très complet, il est un acrobate, un musicien, un chanteur…. La théorie la plus fréquemment admise sur les origines de la capoeira est que les esclaves, au Brésil, camouflaient leur pratique du combat sous la forme d'une danse, pour pouvoirs'entraîner librement et utiliser plus tard cette nouvelle forme de lutte comme un instrument de libération. Une autre théorie explique peut-être mieux la variété présente dans la Capoeira. Celle-ci consiste à dire que la Capoeira est née des différentes cultures des esclaves. En effet, ces esclaves venus de diverses régions d'Afrique ( Angola, Mozambique, Guinée… ) avaient des cultures très différentes qui en se mélangeant au Brésil ont chacune apporté des éléments constituant la Capoeira. Styles La Capoeira est divisée en deux styles très différents : L'Angola et la Régional
L'Angola
C'est la Capoeira traditionnelle. Elle se caractérise par une lenteur contrôlée, un jeu très près du sol avec des mouvements très expressifs qui peuvent rappeler des déplacements d'animaux et un jeu qui respecte des rituels en développant la ruse et la malice. La figure emblématique de ce style est le maître Pastinha (1889-1981) qui a permis de préserver ce style alors que se développait la plus renommée Capoeira Régional.
La Régional
Ce style est plus récent et est le plus pratiqué. Cette nouvelle forme a été crée vers 1930 par maître Bimba (1900-1974), qui est certainement la personnalité la plus connue de la Capoeira. Ce style est bien plus spectaculaire, il est plus rapide, aérien et acrobatique. Bimba qui était un grand lutteur, a plus développé le côté martial de ce style en ajoutant des coups inspirés d'autres arts martiaux.
Ginga
Der aus Brasilien stammende Begriff Ginga bezeichnet ursprünglich den Grundschritt der Capoeira. Er wird in Brasilien mittlerweile als Synonym für ein Lebensgefühl verwendet, und beschreibt in etwa die Kunst der Bewegung, das Gefühl für Rhythmus, Freude am Tanz, Lust am Überschwang und die Leichtigkeit des Seins.
PALMARES
Palmares war ein "Quilombo", eine Siedlung entflohener und freigeborener afrikanischer Sklaven, gegründet um 1600 in den Hügeln von Serra da Barriga im Nordosten Brasiliens Palmares war eine unabhängige, sich selbst versorgende Republik, deren Bevölkerung auf über 30.000 freie afrikanische Männer, Frauen und Kinder anstieg, die auch einige Weiße und Indianer beherbergte. Der erste Anführer von Palmares war Ganga Zumba, ein ehemaliger Sklave, der von einer Zuckerrohr-Plantage geflüchtet war.
Hier fügten sich Angehörige von Stämmen, die in Afrika verfeindet ware, zusammen um für ihr gemeinsames Ziel zu kämpfen. Eine neue Gemeinschaft bildete sich hier heraus mit einer reichen kulturellen Mischung. Auf diese Weise flossen verschiedene Tänze, Rituale, Religionen und Spiele zusammen. Palmares wuchs schnel heran durch immer mehr flüchtige Sklaven, was schließlich die portugiesischen Kolonisten zu beunruhigen begann. Die Einwohner von Palmares kamen von den Bergen herab um mit eigenen Erzeugnissen, Früchten und Tierhäuten zu handeln. Teilweise überfielen sie Plantagen und befreiten die dortigen Sklaven. Die Stadt begann einen nicht geringen Einfluss auf die Plantagen auszuüben, da immer mehr Sklaven flohen und auf diese Weise die Arbeitskräfte für die Plantagen zu schwinden begannen.
Was die Situation für die Portugiesen noch verschlimmerte, war, dass die Holländer 1630 nach Brasilien eindrangen. Die Sklaven machten sich diese Situation zu Nutze, flohen mit Hilfe der Einwohner von Palmares von den Plantagen und halfen mit, die portugiesischen Streitkräfte zu bekämpfen, die sich nun einem Zweifrontenkrieg gegenüber sahen. Die Niederländer gewannen zwar den Krieg, die Afrikaner jedoch hörten nie auf zu kämpfen. Im Jahre 1644 stellten die Niederländer ein
Expeditionskorps zusammen um nach Palmares zu marschieren, ein Vorhaben, das nie vollendet wurde. In den folgenden Jahren wurde ein zweites Korps aufgestellt, was in die Berge marschieren sollte, die Mission jedoch scheiterte. Man muss hervorheben, dass diese Expeditionen von erfahrenen und gut bewaffneten Soldaten zusammengestellt wurden. Die Afrikaner jedoch entwickelten einen "Dschungelkrieg" bzw. einen Kampf aus dem Hinterhalt.
Capoeira war hierbei das Schlüsselelement bei den unerwarteten Angriffen. Mit schnellen und trickreichen Angriffen konnten die Afrikaner den Holländern beträchtlichen Schaden zufügen. Capoeira wurde so zu ihrer Waffe und zum Symbol ihrer Freiheit. Wenn eine Expedition erfolgreich war, wurden die Sklaven auf die Plantagen zurückgebracht, wo sie anfingen Capoeira zu lehren. Der Sonntag war Ruhetag und dann wurde Capoeira praktiziert. In ihren Unterkünften änderte sich die Art und Weise der Ausübung von Capoeira schon sehr bald. Musik, Gesang, Tanz und andere Rituale wurden hinzugefügt, um zu verbergen, dass eigentlich eine Kampfkunst praktiziert wurde. In 25 Jahren erfuhren die Kolonien elf Rebellionen, die schließlich in der Abschaffung der Sklaverei am 13. Mai 1888 ihren Höhepunkt fanden.
Nach der Abschaffung der Sklaverei kehrten einige Sklaven nach Afrika zurück, die Mehrheit jedoch blieb in Brasilien. Da die Plantagenbesitzer kein weiteres Interesse an ihnen hatten, zogen viele in die Städte weiter, wo sich allmählich Elensquartiere "Favelas" herausbildeten. Es gab keine Möglichkeiten der Beschäftigung mehr für sie und viele organisierten sich in kriminellen Gangs. Andere, wenn auch nur wenige, konten auf Grund ihrer Kenntnisse von Capoeira als Leibwächter von Politikern arbeiten. Alle wurden jedoch von der Regierung als "Plage" angesehen.
Die Hauptaktivitäten der Capoeiristas bestand darin, das politische Leben in Unordnung zu bringen. In den 1890ern waren einige hochstehende Persönlichkeiten der brasilianischen Gesellschaft Capoeiristas. Dies bedeutete eine Bedrohung für die Regierung, woraufhin der Präsident eine spezielle Polieitruppe zusammenstellte, um die Lage zu kontrollieren. Als sich dies als ineffektiv herausstellte, wurde ein rigoroses Strafgesetz erlassen.
In Kapitel B dieses Gesetzes waren zehn Artikel alleine den Praktiken und Techniken sowie den Capoeira-bezogenen Verbrechen gewidmet. Ein späteres noch strengeres Gesetz bestimmte, dass jedem, der alsCapoeirista bekannt war, die Staatsangehörigkeit entzogen wurde. Um dieses Gesetz durchzusetzen, heuerte der Präsident einen Mann namens Sampaio an, der als der skrupelloseste Polizeichef in die Geschichte Brasiliens einging. Er war entschlossen, Capoeira auszulöschen. . Was interessant ist, ist die Tatsache, dass Sampaio selbst ein ausgezeichneter Capoeirista war und als Schrecken der Gangs galt.
Sampaios Polizeitruppe erlernte Capoeira, damit sie ihren Gegner mit eigenen Mitteln schlagen konnte. Wären die Capoeiristas in ihrem Widerstand nicht so hartnäckig gewesen und hätten sie nicht auf die Unterstützung einiger einflussreicher Personen zählen können, so wäre Sampaio möglicherweise erfolgreich gewesen.
Ein einzelner Zwischenfall setzte Sampaios Verfolgung der Capoeiristas ein jähes Ende. Er nahm einen Mann namens Juca, einen Angehörigen des niederen Adels wegen Ausübung von Capoeira fest und forderte, dass dieser ausgewiesen würde. Dies jedoch hatte eine Regierungskrise für das Kabinett des Präsidenten zur Folge, da Jucas Vater ein sehr bekannter Mann war und die Unterstützung vieler Politiker genoss. Der Präsident berief ein Sondertreffen des Kabinetts ein und nach achtzehn Tagen traten zwei Kabinettsmitglieder zurück und Juca wurde ausgewiesen.
Nach diesem Ereignis war eine Änderung in der Haltung der Capoeirista zu erwarten. Die Regierungsopposition schuf eine ausschließlich aus Capoeiristas bestehende schwarze Miliz, die Angst und Schrecken in der Hauptstadt verbreitete, um den Präsidenten zu stürzen. Die Polizei war machtlos gegen diesen Gegner und gerade als die Situation für die Polizei aussichtslos wurde, begann der Krieg zwischen Brasilien und Paraguay. Die schwarze Miliz wurde an die Front geschickt und aus den "outlaws", den Gesetzlosen, wurden Nationalhelden. Auf diese Weise begann für Capoeira ein neues Kapitel in der Geschichte Brasiliens.
1694 setzten die Portugiesen zum entscheidenen Schlag gegen Palmares an, wobei sie von drei Seiten zugleich angriffen. Die Siedlung wurde zerstört, die überlebenden Bewohner wurden erneut versklavt, sofern sie nicht flüchten konnten. Zumbi gelang zunächst die Flucht, doch er wurde später verraten und am 20. November 1695 hingerichtet.
Quilombos
Ein Quilombo ist eine Niederlassung entlaufener Sklaven in Brasilien. Der Häuptling oder Anführer einer Siedlung war der Zumbi. Der größte und berühmteste Quilombo war der von Palmares im heutigen brasilianischen Bundesstaat Alagoas mit zeitweise zwischen 20 und 30.000 Bewohnern. Die Niederlassung bestand von 1630 bis 1694 und widerstand mehreren Eroberungsversuchen der portugiesischen Kolonialherren bis sie von einer Truppe unter dem Kommando des berüchtigten Bandenführers Domingos Jorge Velho vollständig zerstört wurde. Der Todestag des letzten Zumbi am 20. November 1695 wird heute von den afro-brasilianischen Bewegungen als Tag des schwarzen Bewusstseins (dia da consciência negra) begangen.
Besouro Mangangá
Legendärer Capoeirista aus Santo Amaro-Bahia, wird in vielen Liedern besungen.(1897; †24. Juli 1924 in Bahia, Brasilien; eigentlich Manoel Henrique oder Besouro Cordão de Ouro)war ein Capoeirista in Amaro da Purificacâo nahe Salvador da Bahía, Brasilien. Leben und Legende Mangangá ist einer der bekanntesten Capoeiristas und es gibt zahlreiche Lieder über ihn. Der größte Teil des Wissens über ihn speist sich aus diesen Liedern, oder anderen mündlichen Überlieferungen.
Der Anteil an Wahrheit kann also kritisch gesehen werden. Der Sklave Tio Alipio lehrte Henrique in seiner Kindheit die Kunst der Capoeira. Seinen Künstlernamen Besouro Mangangá (Besouro heißt Käfer; Mangangá portugiesisch für Hummeln) bekam er, da er bei Gefahr stets - wie ein Käfer - verschwinden konnte. Mangangá zog durchs Land arbeitete als Tagelöhner. Dabei setzte er sich immer wieder für die Schwachen und Armen ein.
Da zu dierser Zeit Capoeira verboten war, hatte er häufig Konflikte mit der Polizei. Die Versuche ihn festzunehmen oder zu töten misslangen jedoch immer wieder und Mangangá verhöhnte dabei sogar die Polizei. Dadurch entstand die Legende, dass er die Fähigkeit hatte sich in einen Käfer zu verwandeln. Am 24. Juli 1924 wurde Mangangá angeblich mit einem Messer aus dem Holz des Tucum-Baumes erstochen.
Ganga Zumba
Großer Herr; Führer der quilombo dos Palmares ab ca. 1635; stand dem quilombo ca. 40 Jahre vor und widerstand zahlreichen Angriffen der portugieisischen Kolonialverwaltung; wird in zahlreichen Capoeira-Liedern besungen
Zumbi
1655 wurde in Palmares ein Mann geboren, der als "Zumbi" bekannt worden sollte. Wurde bei einem Gefecht entführt und von einem Padre aufgezogen, mit 15 entschied er sich dem Aufstand von Palmares beizutreten und war mit 17 schon Vorsteher einer Siedlung, wo seine steile Karriere bis zum Oberhaupt von Palmares weiterging. Unter seiner Leitung begannen die Bewohner Palmares zurückzuschlagen. Sie überfielen Plantagen und Dörfer der Portugiesen und befreiten die dort eingesetzten Sklaven.
Schließlich löste Zumbi Ganga Zumba als Anführer der Siedlung ab. 1978 schließlich wurde am Todestag Zumbis, dem 20. November, der offizielle Tag schwarzen Bewusstseins in Brasilien etabliert. Zumbi ist heute ein Nationalheld Afro-Brasiliens, zugleich Symbol der Hoffnung auf einen Staat frei von rassistischen Tendenzen. Im Jahre 1995 fanden sich etliche Koriphäen der brasilianischen Musikszene zusammen, um ein Ballet zum 300. Todestag Zumbis zu kreieren.
Lampião
Die Erinnerung an die legendären "Cangaçeiros", die Banden des Nordostens, ist nach wie vor lebendig. Der berühmte Anführer einer dieser Banden war "Lampião", der 1897 unter dem Namen Virgulino da Silva in Serra Telhado im Sertão von Pernambuco geboren wurde. Ein brutaler Verbrecher und schon zu Lebzeiten ein Mythos! Gegen Ende des 19.Jh. begünstigten tiefe Armut und soziale Ungerechtigkeit im von Trockenheit und Dürre geplagten Sertão des Nordostens die Bildung von Banden Gesetzloser, die als Cangaços Städte, Fazendas und Stützpunkte der Armee überfielen.
Der berühmteste Cangaçeiro war Lampião, der den Sertão über 20 Jahre lang terrorisierte. Lampião war ein Cowboy, bis seine Eltern von einem brutalen Landbesitzer getötet wurden. Daraufhin schoren er sowie seine Brüder Rache und begaben sich in den Sertão, um sich dort einer der umherstreifenden Banden anzuschliessen. Etwa um 1920, zwei Jahre, nachdem er ein Cangaçeiro geworden war, wurde Lampião Kopf einer eigenen Bande. Seinen Spitznamen, die Lampe, verdankt er dem hellen Aufblitzen seines Gewehres bei Kämpfen mit der Polizei.
Im Gegensatz zu anderen Cangaçeiros, die für ihre Grosszügigkeit gegenüber den Armen des Sertão bekannt waren, fürchtete man Lampião wegen seiner Grausamkeit. Mit seiner Bande, die zwischen 15 und 50 Mann umfasste, durchstreifte er das Hinterland von Pernambuco, Paraíba, Alagoas und Ceará. Seine Berühmtheit wuchs mit den vielen Geschichten und Liedern über seine Taten, die über den ganzen Nordosten verbreitet wurden.
1929 traf er Maria Bonita, die seine Geliebte und damit die erste Frau wurde, die sich einer Bande anschloss. Für weitere neun Jahre blieb diese Cangaço ein Pfahl im Fleisches des Staates und der Behörden, die viele Male versuchten, Lampião vor ein Gericht zu stellen. Unter dem Schutz der verängstigten Bevölkerung und der verschreckten Landbesitzer wurden die Cangaçeiros jedoch leichtsinnig. Daher konnte sie in einer Nacht im Juli 1938 von einem Trupp der Militärpolizei von Sergipe umzingelt werden. Lampião und Maria Bonita wurden zusammen mit weiteren neun Bandenmitgliedern getötet. Ihre Köpfe wurden abgetrennt und fast 30 Jahre im medizinischen Institut von Salvador zur Schau gestellt.
Erst 1969 wurden sie begraben. Der letzte Cangaçeiro, ein Überlebender von Lampiãos Bande, wurde 1940 umgebracht. Dadurch fand die Zeit der Cangaços ein Ende.
Maculele
Vor Jahrhunderten wurden Menschen in Afrika gefangen genommen und als Sklaven verkauft. Diese Menschen stammten aus verschiedenen Regionen und sie sprachen verschiedene Sprachen, so dass die Kommunikation miteinander unmöglich war. Dies wurde mit Absicht von den Herrschern geplant, um zukünftige Rebellionen zu erschweren. Um dem entgegen zu wirken tarnten und unterstützten so den multikulturellen Austausch mit Tänzen und rituellen Elementen.
Die so verborgene Wirklichkeit ließ einen gefährlichen und eindrucksvollen Kampftanz entstehen. Maculele ist ein Kampftanz den die Sklaven mit Stöcken und Buschmessern in Zuckerrohr-Plantagen übten. Mit bestimmten Schritten, Kicks mit den Beinen und kraftvollen Schlägen mit dem Stock wehrten sie sich vor den Sklavenhändlern und Herrschern.
Auf diese Weise ist Maculele ein wichtiger Teil der Capoeira geworden. Maculele ist mehr als nur ein Kampftanz, es ist eine Vorstellung durch die das Publikum mit Tanz, Kampf, Musik und Choreographie beeindruckt wird. Heutzutage wird Maculele neben diversen Vorführungen hauptsächlich zum Erntedankfest in Brasilien getanzt und kann dort auf den Straßen mit beeindruckenden Darstellungen beobachtet werden.
Samba de Roda
Seinen afrobrasilianischen Ursprung hat Samba de Roda in den Senzalas (Sklavenquartieren), in denen sich die Schwarzen am Abend nach der Zwangsarbeit um eine Feuerstelle versammelten und mit Holzstücken und Händeklatschen - Trommeln improvisierend - auf eine sinnliche und erotische Weise tanzten, um einen Partner anzuziehen. Hierbei wird ein Teil der Folkloregeschichte des brasilianischen Nordostens vorgestellt, in dem die Kultur des Volkes die abwechslungsreichste der Welt ist und das brasilianische Volk durch den Tanz seine Geschichte und seinen Alltag erzählt.
Axe
axé ist der luftstrom des lebens, ähnlich dem fernöstlichen "chi", mit dem etwa die traditionelle chinesische medizin oder lehren wie reiki, chi gong etc... Geistige Kraft oder positive Energie. Der Begriff kommt aus afro-brasilianischen Kulte.
Der Apelido "Übername"
Im Zentrum für "Cultura Física Regional", der Akademie von Mestre BIMBA, wurde dem Ritual der Namensgebung eine besondere Bedeutung beigemessen. Nachdem ein Schüler bereits einige Tage trainiert hatte und den Unterrichtsablauf auswendig kannte, sagte Mestre BIMBA eines Tages: "Heute bist du an der Reihe", damit meinte er, dass nun auch die Neuen zum ersten Mal zum Rhythmus des Berimbau spielen werden. Wir waren sehr aufgeregt. Die älteren Schüler waren sehr glücklich und konnten es kaum erwarten, uns Neuankömmlingen einen Übernamen zu geben.
Nachdem unser Übername ausgewählt war, warteten wir aufgeregt auf den Augenblick, für die Neuankömmlinge selbst solche Übernamen auswählen zu können. Jeder neue Schüler bekam seinen Übername. Dieses Ritual lehrte uns mehr über Kameradschaft, Bruderschaft, Kollegialität, Respekt und Wohlwollen gegenüber den neuen Schülern. Wir wollten sie spüren lassen, was wir bereits fühlten, dass jeder neue Schüler als ein weiterer Schüler Bimbas anerkannt wurde und zur Gruppe gehörte.
Bei der Namensgebung wurde immer darauf geachtet, dass diese Übernamen nichts Negatives bedeuteten. Die Namensgebung war für uns der erste wichtige Augenblick in unserem Leben als Capoeiristas. Nur kurze Zeit danach konnten wir an unserem ersten Fest teilnehmen, am sogenannten Batizado, an dem zahlreiche Capoeiralehrer, Schüler, Freunde und Gäste anwesend waren.
Die Namensgebung war eine weitere Form, unsere Kreativität innerhalb der Capoeira weiterzuentwickeln. Die Namensuche aktivierte tatsächlich diese Funktion unseres Gehirns. Ausgehend von der Kreativität begann sich die Kunst der Capoeira zu festigen und in uns zu wachsen; nun ging es nur noch darum, aufmerksam und konzentriert zu sein, die "Mandinga" (spiritueller Schutz) der älteren Schülern zu verstehen und unsere eigene zu entwickeln.
Wir glaubten, dass die Namensgebung das Hauptprinzip des Capoeira-Spiels widerspiegelte: Die Schlauheit und das Vortäuschen, die sich aus dem Hin und Her der Ginga, dem Sichzeigen und Sichverstecken, den Vor- und Rückwärtsbewegungen, dem Auf und Ab, dem Angriff und der Verteidigung ergaben. Es ist dieser Dualismus, der zu einem Ganzen verschmilzt, zur sogenannten Mandinga und Manha.
Der Übername ist ein wesentlicher Bestandteil der Capoeira-Kultur. Er ist ein Grundsatz und eine Tradition unserer wertvollen Kunst. Die Bedeutung und Notwendigkeit des Capoeiristas, einen Capoeira-Namen zu besitzen, mag für eine Person, welche die Tradition von Capoeira nicht gut kennt, als unbedeutend erscheinen. Für einen guten Unterricht und die Entwicklung der Capoeira-Kunst ist er jedoch fundamental.
Dar volta ao mundo - Die Welt umrunden
Möglichkeit ähnlich wie bei der chamada das Spiel abzukühlen, beide Capoeirista gehen dabei hintereinander um die roda herum und beginnen das Spiel wieder vom pé do Berimbau aus.
Comprar o jogo - Das Spiel kaufen
In ein laufendes Spiel hineingehen, man geht dabei zwischen die beiden Spielenden und "kauft" denjenigen heraus, der schon länger spielt. Anmerkung: mestres haben es nicht gerne, wenn man sie rauskauft
Roda - Kreis
Capoeiristas bilden einen Kreis, es werden die typischen Instrumente gespielt
(Atabaque, Berimbau, Pandeiro), es wird gesungen, in der Mitte des Kreises spielen zwei Capoeiristas.
Telefon Dt./Info: 0170 265 14 90
Capoeira Mestres
Mestre Bimba
Manuel dos Reis Machado, Mestre Bimba, geboren
in Salvador 1900. Im Stadtviertel
Engenho Velho de Brotas.
Sein Vater Luis Candido Machado war ein berühmter
Trommelspieler, seine Mutter Dona Maria Martinha do Bonfim. Mestre Bimba Wuchs mit Capoeira
im heutigen Stadtviertel "Bairro da Liberdade" auf.
Sein Meister war der Afrikaner Bentinho.
Mestre Pastinha,
geboren 1889.
Gründete 1949 eine der ersten
Capoeira-Akademien in Salvador.
Sein Meister war der
Afrikaner Benedito.
Mestre Joao Grande
Ein starker Mann, der
die Rituale der Afro-
brasilianischen Religion
in die Capoeira mit
eingabracht hat.
Lebt heute in New York.
Ein großer Meister in der
Capoeira und der
Capoeira-Angola
Fotos und Texte Copyright: Capoeira Mannheim