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Artenschutz im Tourismus: Die Projekte Arara-Azul und Onçafari

19.10.2019
Zahlreiche Hyazinth Aras in der Aufzuchtstation_image credits Cassiano Zaparoli

Bei einer Brasilien Reise stehen für viele Besucher Naturerlebnisse und Tierbeobachtung im Vordergrund. Die Baumriesen des Amazonas und die Feuchtgebiete des Pantanal bieten den Lebensraum für die sagenhafte Tierwelt Brasiliens. Gerade in Bezug auf das wachsende Bewusstsein für Umweltschutz fragt man sich jedoch: Wie sind Fernreisen nach Brasilien mit dem Artenschutz und der Nachhaltigkeit vereinbar? Können Artenschutz und Tourismus einen gemeinsamen Weg finden?
Die Antwort lautet: Ja, das ist möglich. Denn die Interessen und Ziele sind die gleichen und idealerweise stärken sich Artenschutz und Tourismus gegenseitig. Die Projekte Arara-Azul und Onçafari im Pantanal zielen genau darauf ab und ermöglichen Reisenden einen Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler und natürlich einzigartige Möglichkeiten, den wilden Tieren ganz nahe zu kommen.

Das Projekt Arara-Azul – Schutz der Hyazinth Aras im Pantanal

In Aquidauana, Miranda und Campo Grande öffnet die Nichtregierungsorganisation Instituto Arara-Azul die Türen für Besucher, um Einblick in die Forschungsarbeiten geben. Das Team um Frau Dr. Neiva Guedes kümmert sich mit viel Hingabe um die Tiere in der Aufzucht und erforscht dabei das Verhalten und die nötigen Umweltbedingungen der Hyazinth Aras im Pantanal. Die Idee, Besucher in die Forschung und Schutzmaßnahmen einzubinden entstand, da immer wieder Touristen die Wissenschaftler während der Feldforschung neugierig fragten, was genau sie da täten. Seit dem Jahr 2000 wurde dieser Ansatz ausgebaut und nun haben Besucher die Möglichkeit, die Forschungsarbeiten zu begleiten, wenn zum Beispiel die Brutplätze überwacht und die Küken vermessen und gewogen werden. Dabei wird natürlich darauf geachtet, dass die Tiere nur von extra dafür ausgebildeten Mitarbeitern behandelt und angefasst werden.

Onçafari – Dem Jaguar auf der Spur

Wer den Großkatzen im Pantanal nahe kommen möchte, kann bei dem Besuch des Projektes Onçafari einzigartige Erfahrungen machen. Das Projekt wurde im August 2011 ins Leben gerufen und zielt auf das Studium der Jaguare, deren Sozialverhalten und Bedürfnisse, Umweltschutz sowie auf die sozialverträgliche wirtschaftliche Entwicklung der Region ab. Bei letzterem Punkt kommt der Tourismus ins Spiel.
Die meisten der Tiere in den Forschungsgebieten sind den Wissenschaftlern mit Namen bekannt. Auf den Bildern der aufgestellten Kamerafallen können sie identifiziert und in Abwesenheit des Menschen beobachtet werden. Außerdem werden manche der Jaguare mit Peilsendern ausgestattet, um ihre Streifzüge und die Ausbreitung der Territorien zu studieren. Das Projekt Onçafari betreibt eine Schutzstation und kümmert sich zudem auch um verletzte Tiere oder verwaiste Jungtiere.
Besucher von Onçafari können die Jaguare in ihrer natürlichen Umgebung von Safari-Autos aus im sicheren Abstand beobachten und die Forscher auf ihren Exkursionen begleiten. Dabei sehen sie nicht nur die imposanten Tiere, sondern erleben das einzigartige Ökosystem des Pantanal in seiner gesamten Schönheit.

Reisende erleben Artenschutz in der Praxis

Schon bei der Planung des Brasilien Urlaubs können sich Reisende vorab informieren, welche Möglichkeiten es gibt, lokale Projekte im Artenschutz aktiv zu unterstützen. Bei den vorgestellten Projekten steht der wissenschaftliche Aspekt im Vordergrund und Besucher können praxisnah die Arbeit zum Schutz der Tiere miterleben. Sie können die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung ganz nah beobachten, ohne mit ihnen direkt zu interferieren oder unbewusst deren Verhalten zu beeinflussen. Für das Pantanal und viele andere Regionen gelten die Projekte Arara-Azul und Onçafari als Vorzeigemodell und Vorreiter für den Artenschutz im Tourismus.

Image credits: Cassiano Zaparoli

Wir danken den Mitarbeitern der Projekte Arara-Azul und Onçafari für die zur Verfügung gestellten Informationen.

Quelle: Aventura do Brasil