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Ein besseres Leben in der Favela

17.09.2015
Brasilianische Mädchen in der Favela

Die Gemeinschaft Monte Azul macht es möglich

Vor einer Brasilien Reise sammelt jeder gerne Informationen über Land und Leute. Die News Seite unterstützt dabei, indem sie regelmäßig von Kuriositäten und Neuigkeiten berichtet. Interessante und spannende Fakten rund um den Brasilien Urlaub werden bei uns thematisiert.

Jetzt stellen wir Euch ein Sozialprojekt in Sao Paulo vor, die Associacao Comunitaria Monte Azul (Gemeinschaftsverein „Blauer Berg“). Was verbirgt sich dahinter?
Monte Azul war ursprünglich ein armes Wohnviertel (Favela) im Süden der Millionenmetropole. Die Favela wurde zum Namensgeber und Heimatort des Gemeinschaftsvereins, der sich für bessere Lebensbedingungen der Bewohner einsetzt.

Die deutsche Lehrerin Ute Craemer hat die Comunitaria Monte Azul vor über dreißig Jahren gegründet. Was hat sie dazu bewogen?
Für den Deutschen Entwicklunsdienst kam Ute Craemer 1966 erstmals nach Brasilien. Im Bundesstaat Parana betreute sie die Kinder der mittellosen Landbevölkerung. Später zog sie nach Sao Paulo in die Nachbarschaft der Favela Monte Azul, um an der Waldorfschule Rudolf Steiner zu unterrichten. Schon bald begannen Favelakinder an ihrer Haustür um Almosen zu betteln. Ute Craemer entwickelte daraufhin ein Austauschprojekt zwischen ihren Schülern und den bedürftigen Kindern. Ihr Anliegen dabei war, einerseits den Mittellosen zu helfen und andererseits den Kindern der brasilianischen Mittel- und Oberschicht den Blick zu öffnen für die Realitäten ihres Landes. Das gemeinsame Spielen und Werkeln fand anfänglich in Ute Craemers Haus statt, das sich bald als zu klein erwies. Über den Kontakt mit den Kleinen lernte die Lehrerin dabei auch die erwachsenen Bewohner der Favela kennen. Nach einem regen Ideenaustausch gründete Ute Craemer 1979 zusammen mit den Einwohnern von Monte Azul den gleichnamigen Verein unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Ein innovativer Vorstoß zu einer Zeit, in der Industrieländer maßgeblich Entwicklungshilfe an Stelle der Förderung von Eigeninitiative betrieben haben. Ute Craemer selbst drückt es so aus: „Das Wichtigste ist, an die Menschen zu glauben. Selbst an die Elendsten. Dieses Vertrauen wirkt wie eine Brücke zwischen der geistigen und der irdischen Welt.“

Die faszinierende Persönlichkeit und Präsenz der Ute Craemer hat dazu geführt, dass mittlerweile in drei Favelas im Süden Sao Paulos über 1.350 Kinder und junge Erwachsene gefördert werden. Die Elendsviertel gelten als befriedet. Es gibt eine Gesundheitsversorgung, Kindergärten, Musikunterricht, Erwachsenenbildung, Theater, Büchereien und vieles mehr. Insgesamt profitieren circa 20.000 Menschen von der Unterstützung des Vereins. Die Associacao Monte Azul wurde mit dem „Premio Bem Eficiente“ für Effizienz ausgezeichnet und von der brasilianischen Bank Itau und UNICEF gewürdigt („Premio Itau-UNICEF“). Beinahe zur Hälfte finanziert die Stadt Sao Paulo inzwischen das Projekt. Die übrigen Kosten werden gedeckt durch Spenden und den Verkauf von eigenen Produkten aus Bäckereien, Schreinereien oder Kunstwerkstätten.

Organisationen wie Monte Azul sind sehr wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung eines Schwellenlandes, da sie einen direkten positiven Einfluss auf die Lebensverhältnisse der Menschen ausüben. Insgesamt gibt es hohe Einkommensunterschiede in Brasilien. Es lässt sich eine geografische Trennlinie mitten durch das riesige Land ziehen. Neben den Favelas in den großen Ballungsräumen ist vor allem der brasilianische Nordosten Heimat der Erwerbsschwächeren. Im Süden leben vorwiegend die wohlhabenden Brasilianer. Nichts desto trotz bezaubern nordöstliche Bundesstaaten wie Ceara oder Maranhao mit eindrucksvollen Naturlandschaften und himmlischen Stränden. Die beiden Nationalparks Lencois Maranhenses und Jericoacoara sind Höhepunkte eines Brasilien Urlaubs.

Quelle: monteazul.de

Quelle: (L-ADB)