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Eine deutsch-brasilianische Kooperation zum Klimaschutz

03.09.2015
Affe im Amazonas Regenwald

Naturparadies Amazonas - Messturm soll Wissenschaftlern revolutionäre Daten liefern

Viele Brasilien Urlauber haben vor allem ein Ziel: den Amazonas Regenwald. Das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde ist ein Höhepunkt für jede Brasilien Reise und befindet sich im gleichnamigen Bundesstaat im Norden des Landes. Manaus ist die Hauptstadt und Ausgangspunkt einer Amazonas Tour. Beim Aufenthalt in einer Dschungel Lodge können die Besucher die üppige Flora und Fauna des Atlantischen Regenwaldes kennen lernen und sich von der exotischen und abgeschiedenen Landschaft verzaubern lassen.

Eine reizvolle Alternative den Amazonas zu bereisen sind Expeditionskreuzfahrten, die dem Naturliebhaber einen einzigartigen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt eröffnen. Ein beeindruckendes Phänomen und gleichzeitig Highlight einer Schiffstour ist die gemeinsame Mündung des hellen Rio Solimoes und des dunklen Rio Negro in den Amazonas Fluss.

Dieser einmalige Landschaftsraum nimmt 20 Prozent des südamerikanischen Kontinents ein und hat einen erheblichen Einfluss auf das globale Klima. Welchen Beitrag leistet der Amazonas Regenwald zur Stabilität des Weltklimas? Wie kann er geschützt werden, um dem Klimawandel vor zu beugen?
Die Antworten darauf soll ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt liefern. Investoren und Wissenschaftler aus beiden Ländern haben sich zusammen getan und den Bauplan zu einem Klima-Messturm entwickelt. Dessen offizieller Name lautet „ Amazonian Tall Tower Observatory“, kurz ATTO. Das Bauwerk liegt etwa 150 Kilometer nordöstlich von Manaus, fernab von Zivilisation und menschlichem Einfluss. Mit 325 Höhenmetern inmitten des Regenwaldes überragt das Observatorium den Pariser Eiffelturm. Die Idee wurde im Jahr 2009 geboren und nach mehrjähriger Planungs- und Bauphase konnte der ATTO 2015 eingweiht werden. Im Rahmen des Besuchs deutscher Regierungsvertreter in Brasilien wurde der Messturm im August der Wissenschaft übergeben. Die Finanzierung von rund 8,4 Millionen Euro übernahmen Brasilien und Deutschland zu gleichen Teilen.

Aufgabe des ATTO ist es, Daten zu sammeln, die Aufschluss über Wechselwirkungen zwischen Landmasse und Atmosphäre geben. Die hohe Reichweite der Konstruktion ermöglicht erstmalig Messungen in verschiedenen Höhenlagen. Auf diesem Weg gewonnene Werte liefern neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Treibhausgasbilanz sowie über chemische und physikalische Prozesse in der Atmosphäre. Sie sollen als Basis des Umwelt- und Klimaschutzes dienen. Aus den Messwerten erhofft man sich, konkrete Maßnahmen zur Bewahrung des Amazonas Regenwaldes und letztendlich des stabilen Weltklimas ableiten zu können.

Der Klima-Messturm bleibt eine Kooperation zwischen Brasilien und Deutschland. Beteiligt an der Betreibung sind das brasilianische Bundesinstitut für Amazonasforschung, die Universität des Staates Amazonas und die Max-Planck-Institute für Chemie und Biogeochemie. Auch die Politik erkennt die Wichtigkeit der länderübergreifenden Zusammenarbeit an. Die deutsche Bundesforschungsministerin Johanna Wanka versteht den ATTO als „Ausdruck für das Engagement Deutschlands, dem Klimawandel entgegen zu treten und durch eine verbesserte Wissensgrundlage die internationale Klimapolitik zu unterstützen.“

Wer nun Lust bekommen hat, das Naturparadies Amazonas zu besuchen, dem sei ein Stopp dort ans Herz gelegt. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Entweder während einer Brasilien Rundreise zum Beispiel in einer Lodge übernachten oder mit dem Schiff ablegen. Als Alternative für alle Abenteuerlustigen gibt es das Überlebenscamp unter freiem Himmel. Der Regenwald ruft und das hoffentlich noch lange Zeit, dank einer bemerkenswerten deutsch-brasilianischen Partnerschaft.

Quelle: latina-press.com

Quelle: (L-ADB)