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8 atemberaubende Fakten über den Dschungel in Brasilien

27.04.2020
Wasserweg im Amazonas

Wenn wir an den Dschungel denken, denken wir an wilde Tiere, das Leben inmitten der Natur und Abenteuer. Sie nicht auch? Amazonien ist besonders. Es wimmelt nur so vor außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenarten und man kann sich kaum vorstellen, wieviele verschiedene Arten dort leben. Dabei haben wir Menschen noch lange nicht alles erforscht. Vermutlich gibt es in den Weiten des Dschungels Millionen Spezies, die uns noch verborgen sind.
Eine Brasilien Reise in den Regenwald - darüber gibt es jede Menge zu berichten. Wir haben die 8 atemberaubendsten Fakten zusammengefasst.

1. Wald wohin das Auge reicht – der größte Regenwald der Welt

Insgesamt besitzen achtzig Länder auf der Welt tropischen Regenwald. Dabei umfasst der Amazonas Regenwald mehr als die Hälfte des weltweit verbliebenen Tropenwaldes. Das kontinentale Amazonien ist die letzte große, kontinuierliche Fläche tropischen Regenwaldes auf der Erde.
Der Amazonas Regenwald in Südamerika erstreckt sich über sechs Millionen Quadratkilometer in neun Ländern. Er befindet sich zu 13 Prozent in Peru, zu 10 Prozent in Kolumbien, sowie zu kleineren Teilen in Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guayana, Suriname und Französisch-Guyana. Der mit Abstand größte Teil, ganze 60 Prozent, befindet sich in Brasilien.
Wenn Sie eine Brasilien Rundreise geplant haben, sind die Chancen gut, dass Sie mit dem Amazonas in Berührung kommen. Das Amazonasbecken bedeckt ganze 3,89 Millionen Quadratkilometer von Brasilien. Das sind 45 Prozent des Landes.

2. Die größte Vielfalt weltweit – bunte Tierwelt

Die größte Biodiversität des gesamten Planeten Erde findet man in Amazonien. An keinem anderen Ort der Erde gibt es eine größere Vielfalt. Circa 25 Prozent der Flora- und Fauna-Spezies der Welt leben hier. Darunter jeweils 300 Säugetier- und Reptilienarten sowie mehr als 1.300 Vogelarten. Insekten gibt es dort auch unglaublich viele. Man meint sogar, dass die Regenwälder dieser Welt bis zu 30 Millionen Arten von Insekten beherbergen könnten.
Auch die größte Anzahl von Fisch-Spezies der ganzen Welt ist in den Flüssen im Amazonas zu finden. 1.500 Arten wurden schon wissenschaftlich beschrieben. Aber wahrscheinlich fehlen mindestens doppelt so viele. Im Vergleich zu den Flüssen in Europa hat man in Amazonien 15-mal so viele Fischarten kategorisieren können.
Wer auf Action und Abenteuer aus ist, der ist im wilden Dschungel auf jeden Fall richtig. Denn unter den vielen Arten gibt es natürlich auch einige nicht ganz ungefährliche. Dazu gehören zum Beispiel Raubtiere wie der Mohrenkaiman, der Jaguar, der Puma und die Anaconda. Auch im Wasser lauern Gefahren. Nicht nur vor den Piranhas sollte man sich in Acht nehmen. Hier gibt es auch elektrische Aale.
In den Gewässern des Amazonas ist es auch möglich, einen der größten Süßwasserfische, den Arapaima, zu beobachten. Vampirfledermäuse leben im Wald und können das Tollwut-Virus übertragen. Behalten Sie Gefahren und auch Ansteckungsgefahren im Hinterkopf, bevor Sie sich ins Amazonas-Abenteuer stürzen. Denken Sie daran, rechtzeitig mit Ihrem Arzt über wichtige Impfungen zu sprechen.

3. Wunderschöne Überlebenskünstler – die tropische Pflanzenwelt

An keinem anderen Ort der Erde finden Sie eine so große Vielfalt an Pflanzenarten wie in Amazonien. Die Vielfalt ist so groß, dass man die Zahlen teilweise nur schätzen kann. Einige Experten sind der Meinung, dass ein Quadratkilometer Amazonien über tausend Bäume und etwa 90.790 Tonnen lebender Pflanzen besitzt. Fast unvorstellbar und das gibt es auch nur hier. Bisher konnte man etwa 438.000 Pflanzen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses in der Region entdecken. Viele fehlen aber noch.
Das alles ist schon ziemlich beeindruckend. Aber wussten Sie, dass der Boden des tropischen Regenwaldes auf Grund des ständigen Regens ziemlich unfruchtbar und nährstoffarm ist? Umso verblüffender, wie dieser Ort der artenreichste Lebensraum der Erde werden konnte. Die Pflanzen hier sind wahre Überlebenskünstler. Die wichtigen Nährstoffe befinden sich fast ausschließlich oberhalb des Bodens in den lebenden und abgestorbenen Pflanzen. Um sich ihre wertvolle Nahrung zu sichern, haben die Pflanzen einen perfekten Kreislauf erschaffen.
Einen Überlebenskünstler, der im Dschungel Zuhause ist, kennen Sie sicherlich. Die Orchideen, die bei uns auf der Fensterbank stehen, haben es in der Natur gar nicht so leicht. Sie sind sogenannte Aufsitzerpflanzen, denn sie wachsen auf den Ästen und Zweigen der Bäume. Das tun sie nicht, um etwa Nährstoffe aus den Bäumen zu ziehen. Sie sitzen dort oben, um mehr Sonnenschein abzubekommen. Sie rauben keine Nährstoffe, sondern versorgen sich ganz eigenständig. Zum Beispiel über Luftwurzeln.
Und wussten Sie, dass 25 Prozent der modernen Medikamente wichtige Inhaltsstoffe aus dem Regenwald beinhalten? Schon vor Jahrhunderten nutzten die Indianer Pflanzen als Heilmittel. Alles, was die Natur zu bieten hat kommt zum Einsatz: zerquetschte Blätter, Rinde und Holz oder auch kleinere Insekten. Sie lebten in ihrer eigenen grünen Apotheke und lernten hier, die Natur für ihre Gesundheit einzusetzen. Medizinisch gesehen haben wir erst ein Prozent der Pflanzen genauer untersucht. Im Regenwald gibt es also noch einiges zu entdecken, was auch für die Medizin wichtig sein kann.

4. Leben mitten im Dschungel – die Eingeborenenstämme

In Amazonien leben ungefähr 17 Millionen Menschen. 62 Prozent davon leben in urbanen Zentren wie Manaus, der Rest in abgelegenen Gegenden. Doch Amazonien ist nicht erst seit ein paar hundert Jahren besiedelt. Das weiß man seit der Entdeckung von Keramikfunden in dieser Region. Archäologen graben auch heute noch und machen immer wieder spannende Funde. Die ältesten werden auf bis zu 12.000 Jahre geschätzt.
Man schätzt, dass heute noch 16 Indigenenstämme im brasilianischen Amazonas Regenwald leben. Sie leben dort weit weg von der modernen Zivilisation und sind mit dieser meist noch nie in Kontakt gekommen. Die meisten Bewohner sind Paranusssammler, Kautschukzapfer, Kleinfischer und Früchtesammler. Sie leben vom Fischfang und der Jagd, bauen Maniok an und sammeln Waldprodukte wie Lianen, Heilkräuter, Früchte, Rinden, Fasern, Harze und Klebstoffe. Keiner kennt die Natur besser als sie und niemand geht besser mit ihr um. Sie schützen sie, denn ihr Überleben hängt von ihr ab.
Doch die Zahl der indigenen Bevölkerung nimmt ab. Während die eingewanderte Bevölkerung Brasiliens sich in den letzten 500 Jahren um das 27-fache vermehrt hat, hat die eingeborene Bevölkerung um das 20-fache abgenommen. Als die Portugiesen Brasilien besiedelten gab es rund sechs Millionen Indigene mit 1.300 eingeborenen Sprachen in Brasilien. Aktuell sind es nur noch 430.000 Indigene mit 170 unterschiedlichen Sprachen. Früher wie heute hat die einheimische Bevölkerung vor allem unter parasitären Krankheiten und Malaria zu leiden.
Das Schöne ist, dass man ihre Kultur nicht nur mitten im Dschungel, sondern auch in anderen Teilen Brasiliens erleben kann. Zum Beispiel in ihrer Musik. Das Volk der Tupi-Guaraní hat die Hauptelemente des folkloristischen Musikstils Carimbó geprägt. Im Amazonasgebiet, aber auch im Bundesstaat Pará und Umgebung gilt Carimbó heute als einer der typischsten Volkstänze. Wem die Musik nicht reicht und wer selbst ein paar Nächte direkt im Amazonas verbringen möchte, für den sind die vielen Lodges bestens geeignet. Die Auswahl ist groß. Wer den Dschungel in seiner Ursprünglichkeit erleben will und dabei keinen großen Luxus braucht, der ist zum Beispiel in der Turtle Lodge mitten im Dschungel am Mamori-Fluss richtig. Komfortablen internationalen Standard im Nationalpark Anavilhanas gibt es in der Anavilhanas Jungle Lodge. Wer wirklich mal wie die Eingeborenenstämme komplett abseits mitten im Regenwald wohnen möchte, der sollte sich die Tariri Lodge anschauen. Eine direkte Straße zur Unterkunft gibt es nicht. Man erreicht die Lodge nur mit dem Boot. Egal wie Sie übernachten möchten, für jeden Dschungelbesucher gibt es eine passende Lodge für ein unvergessliches Regenwald Erlebnis.

5. Gigantische Klimaanlage – der Wald und sein Klimanutzen

Viele Experten bezeichnen den Regenwald als ökologischen CO₂-Filter. Er produziert 96 Tonnen überschüssigen Sauerstoff pro Jahr, was etwa 0,00008 Prozent der Atmosphäre entspricht. Außerdem absorbiert der Regenwald eine signifikante Menge an Kohlendioxid.
Durch den immensen Wasserhaushalt hat die riesige Fläche des brasilianischen Regenwaldes einen großen Einfluss auf die gesamte Erdatmosphäre. Die natürliche Vegetation und ihr Wolkendach schützen die Erde vor einer stärkeren Aufheizung. Eine Zerstörung der Wälder verringert diesen Kühleffekt und setzt die durch Biomasse gebundenen Treibhausgase frei, die dann noch mehr zur Erderwärmung beitragen.
Es gibt Berechnungen von Wissenschaftlern, die den Gegenwert des derzeitigen Klimanutzens des Amazonas Regenwalds auf mindestens 1 Trillion Dollar schätzen. Es gibt aber auch weitere Studien, die davon ausgehen, dass wir Menschen mehr als 3 Trillionen Dollar pro Jahr investieren müssten, um einen Erderwärmungseffekt zu kontrollieren, der sich ohne den Amazonas Regenwald wesentlich verstärken würde.
Doch leider nehmen schwerwiegende Eingriffe wie Abholzung und Brandrodung kein Ende und der Regenwald ist immer stärkeren Bedrohungen ausgesetzt. An einem einzigen Tag werden in Brasilien 52 Quadratkilometer an Amazonaswald gerodet. Das sind 6.400 Fußballfelder. Entsprechend hat sich seit 1950 die Fläche aller tropischen Regenwälder weltweit etwa halbiert. Die Wälder nehmen nicht mehr wie früher circa 7 Prozent der gesamten Landfläche der Erde ein. Heute sind es nur noch 3 bis 4 Prozent.
Der brasilianische Dschungel ist weit entfernt. Es ist leicht wegzuschauen. Doch die Regenwälder sind enorm wichtig für das Klima der gesamten Erde. Der Erhalt des Amazonas Regenwaldes geht uns alle an. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.

6. Garantiert natürlich und vegan – Produkte aus dem Regenwald

Möglicherweise ist Ihnen gar nicht bewusst, wieviele Produkte aus dem Regenwald Sie im Alltag verwenden. Bereits in jedem vierten Medikament befindet sich ein pflanzlicher Wirkstoff aus tropischen Regenwäldern. Außerdem essen wir gerne tropische Früchte. Während Bananen ursprünglich aus Südostasien kommen, stammt die Ananas direkt aus dem brasilianischen Regenwald. Das Wort Ananas kommt aus der Sprache der brasilianischen Ureinwohner Guaraní. Naná bedeutet Frucht. Die Ananas gehört übrigens wie die Orchidee zu den Bromeliengewächsen. Mittlerweile wird sie überall in den Tropen angebaut und ist auch bei uns sehr beliebt. Paranüsse kennen wir häufig aus der Weihnachtszeit. Sie werden auch Brasilianische Kastanie oder Brasilnuss genannt. Grund dafür ist, dass die Paranussbäume nur im brasilianischen Regenwald wachsen. Es gibt diese Nüsse in keiner anderen Region. In Brasilien ist die castanha-do-pará übrigens nach dem Bundesstaat Pará benannt. Und unsere deutsche Bezeichnung ist ebenfalls davon abgeleitet.
Ein weiteres Regenwaldprodukt kommt ursprünglich aus Afrika, aus dem südwestlichen Hochland Äthiopiens. Doch Kaffeebohnen werden mittlerweile auch in anderen tropischen Gegenden angebaut und Brasilien hat es geschafft, die Nummer 1 zu werden. Kein anderes Land produziert und exportiert so viel Kaffee. Die Deutschen lieben Kaffee und zählen zu den besten Kunden. Wer Kaffee trinken will, wie ihn die Brasilianer mögen, der probiert am besten die Marke Pilão. Sie ist Marktführer und hat es geschafft, den Geschmack der meisten Brasilianer zu treffen.

7. Kein Regenwald ohne Regen – das tropische Klima

Die jährliche Niederschlagsmenge im Amazonasbecken beträgt 15 Trilliarden Kubikmeter. Irgendwie muss der Name Regenwald ja auch seine Berechtigung haben. Das Wasser verdampft jedoch, wird von der Vegetation aufgenommen und fließt über den Amazonas wieder ab. In einigen Flüssen des Amazonasgebietes kann der unterschiedliche Wasserstand zwischen der Trockenperiode und der Regenzeit einem Gebäude von acht Stockwerken entsprechen.
Den Wetterbericht können Sie sich für den Dschungel sparen. Denn der fällt jeden Tag ziemlich ähnlich aus. Morgens sehen sie einige Nebelfelder, die sich dann aber immer weiter auflösen. Gegen Mittag heizt sich der Regenwald auf und speichert die Sonnenenergie. Dann ziehen erste Wolken auf. Am Nachmittag verdichten sich die Wolken immer weiter und es wird sehr schwül bis es am späten Abend wolkenbruchartig anfängt zu regnen. Oft mit Gewittern. Gegen Abend bilden sich wieder Nebelfelder und nachts kühlt es auf um die 21 Grad ab.
Theoretisch kann man den Dschungel das ganze Jahr über besuchen. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr konstant bei etwa 25 Grad. Sie sollten aber die Trocken- und Regenzeit im Hinterkopf behalten. Die beste Reisezeit/info/klima-in-brasilien/amazonas/ ist zwischen März und August. Es ist zwar nie zu 100 Prozent trocken, doch in dieser Zeit regnet es deutlich weniger. Außerdem sind das die sonnenreichsten Monate im brasilianischen Regenwald.

8. Flusssystem Amazonas – der größte Fluss der Welt

Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Welt. Das ist Fakt. Doch manche sagen auch, er ist der längste Fluss der Welt. Hier ist man sich nicht einig. Ist der Nil oder der Amazonas nun länger? 2007 und 2008 wurden beide Flüsse mit einer neuen Technik vermessen und dabei konnte der Amazonas als Gewinner hervorgehen.
Egal, ob nun längster oder zweitlängster Fluss der Welt. Der Amazonas ist wirklich riesig. Man kann ihn sich nicht als Fluss im klassischen Sinne vorstellen. Sondern eher als ein gigantisches Flusssystem. Man schätzt die Zahl seiner Nebenflüsse auf 100.000. Teilweise können auch diese den Rhein in den Schatten stellen, was sowohl Wassermenge als auch Länge angeht. Jeder Abschnitt des Amazonas-Flusses trägt einen anderen Namen. Die Quelle des Amazonas ist übrigens nicht in Brasilien, sondern in Peru.
In der Regenzeit verwandelt der Amazonas große Gebiete in Wasserlandschaften. Hier fließen 20 Prozent des gesamten Süßwassers der Erde. Der Amazonasstrom reißt so enorme Erd- und Sandmassen mit sich und spült sie ins Meer, dass die Küste des Bundesstaates Amapá und die von Französisch-Guayana immer weiter wachsen. Man kann die Vergrößerung der Landmasse auf Satellitenbildern deutlich erkennen.
Wer sich dieses Naturschauspiel anschauen möchte, tut dies am besten direkt auf dem Wasser. Zum Beispiel bei einer abenteuerlichen Schiffsexpedition auf einer Motoryacht. Oder gerne auch etwas luxuriöser auf einer All-inclusive Kreuzfahrt.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Dschungel in Brasilien zu entdecken. Für welche würden Sie sich im nächsten Brasilien Urlaub entscheiden?

Quellen: www.abenteuer-regenwald.de, www.amazonasportal.de, www.planet-wissen.de, www.wwf.at

Quelle: Aventura do Brasil