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Auf den Spuren der Estrada Real

25.01.2021
Die Kolonialstadt Tiradentes im Landesinneren von Minas Gerais

Der Bundesstaat Minas Gerais liegt im Südosten Brasiliens und grenzt unter anderem an die beiden Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo. Minas begeistert mit seiner grünen Natur, den wunderschönen Bergketten und seiner Geschichte, die schon immer mit dem üppigen Vorkommen an Bodenschätzen verbunden war. Die Funde von Gold, Erz, Silber und Diamanten brachten Minas schnelles Wachstum und wunderschöne Kolonialstädte, deren Kirchen mit viel Gold verziert wurden. Um die großen Mengen an Gold aus dem Landesinneren an die Häfen zu bringen, wurde die Estrada Real gebaut. Noch heute können Sie während einer Brasilien Reise entlang der Estrada Real Spuren aus der Vergangenheit von Minas Gerais finden.

Estrada Real - der Weg des Goldes

Zur Estrada Real, auf Deutsch "Königsstraße", gehören eine Reihe historischer Routen in Brasilien, die sich über die Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und Rio de Janeiro erstrecken. Die etwa 1.600 Kilometer lange Estrada Real wurde im 17. und 18. Jahrhundert gebaut, um die Region der Carioca-Küste mit dem Landesinneren von Minas Gerais zu verbinden. So war der Transport von Gold, Diamanten und anderen Mineralien aus dem Hinterland des heutigen Minas Gerais zum Hafen an der Atlantikküste gesichert. Vom Goldrausch in Minas profitierte nicht nur Portugal, da viele Schätze nach Portugal transportiert wurden, sondern er führte auch zu florierenden Städten entlang der Straßen, von denen viele den Bau von prunkvollen Regierungsgebäuden, Villen und kunstvollen Barockkirchen erlebten. Heute muss man die Estrada Real nicht zu Fuß oder mit dem Pferd zurücklegen, sondern kann sie auch bequem mit dem Auto befahren.

Die verschiedenen Routen der Estrada Real

Zu den wichtigsten Routen der Estrada Real gehören der Caminho Velho, der Caminho Novo, der Caminho dos Diamantes und der Caminho do Sabarabuçu. Es gibt 177 Städte rund um die Estrada Real. 162 davon liegen in Minas Gerais, 8 in Rio de Janeiro und 7 in São Paulo. Zu den bekanntesten gehören Ouro Preto, Mariana, Diamantina, Tiradentes, São João Del Rei, Catas Altas, Paraty und viele andere, die auch noch heute etwas von der Geschichte Brasiliens bewahren.

Caminho Velho

Der 710 Kilometer lange Caminho Velho, der "Alte Weg", war der erste, der von der portugiesischen Krone offiziell eröffnet wurde, um die Küste mit der Goldförderregion in Minas Gerais zu verbinden. Ursprünglich verband die Estrada Real das alte Vila Rica, heutiges Ouro Preto, mit dem Hafen von Paraty. Damals, gegen Ende des 17. Jahrhunderts, brauchte man mit dem Pferd etwa 60 Tage um die Strecke zurückzulegen. Man musste dabei nicht nur eine große Entfernung auf einer unbefestigten Straße zurücklegen, sondern auch die Serra da Mantiqueira durchqueren. Entlang der Estrada Real entstanden im Laufe der Jahre immer mehr Dörfer und verschiedene Raststätten für Bandeirantes (Mitglieder der portugiesischen Expeditionstruppen), Reiter, Bergleute und andere Reisende.

Caminho Novo

Der Wunsch der portugiesischen Krone, die Bodenschätze schneller zum Hafen in Rio und von dort nach Europa zu transportieren, führte zum Bau einer neuen Route, die als "Caminho Novo", auf Deutsch "Neuer Weg", bekannt wurde. Der neue Weg wurde von Garcia Rodrigues Paes, dem Sohn des berühmten Bandeirante Fernão Dias Paes, angelegt. Mit dem Bau wurde 1689 begonnen, aber erst zwischen 1722 und 1725 wurde die neue Straße endgültig fertiggestellt. Der neue Weg verband die Guanabara-Bucht in Rio de Janeiro mit Ouro Preto. Noch heute kann man entlang der 515 Kilometer langen Strecke viele Spuren aus den Zeiten des Bergbaus finden.

Caminho dos Diamantes

Der Diamantenweg wurde ab 1729, als die Edelsteine von Diamantina in der brasilianischen und portugiesischen Wirtschaft an Bedeutung gewannen, sehr wichtig. Die Estrada Real wurde daraufhin bis nach Diamantina erweitert und die neue Strecke bekam den Namen "Caminho dos Diamantes", der auf Deutsch "Weg der Diamanten" bedeutet. Ouro Preto, damals die Hauptstadt von Minas Gerais, wurde so zum Knotenpunkt der Estrada Real. Neben der Geschichte, der verborgenen Kultur und der typischen Gastronomie zeichnet sich der 395 Kilometer lange Caminho dos Diamantes auch durch die wunderschöne Landschaft aus, die man durchqueren muss.

Caminho do Sabarabuçu

Vor etwa dreihundert Jahren wurden die steilen Berge der heutigen Serra da Piedade, ehemals die Gipfel von Sabarabuçu, als wahre Schätze angesehen, in denen man Gold und andere Edelsteine finden konnte. Dieser Glaube entstand durch ein Glänzen und Funkeln auf den Gipfeln, welches die Bandeirantes für Gold hielten. In Wirklichkeit wurde das Sonnenlicht auf dem Eisenerz reflektiert. Um den leuchtenden Berg zu erreichen, wurde eine alternative Route zwischen Ouro Preto, das auf dem Caminho Velho, und Barão de Cocais, das auf dem Caminho dos Diamantes liegt, gesucht. So entstand der Caminho do Sabarabuçu. Der 160 Kilometer lange Weg führt entlang des Rio das Velhas und bietet einen tollen Ausblick auf eine wunderschöne Natur und die Serra da Piedade.

Sehenswürdigkeiten entlang der Estrada Real

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten entlang der Estrada Real gehören mit Sicherheit die vielen Kolonialstädtchen, insbesondere Ouro Preto, Tiradentes und Paraty. Einst als Vila Rica und als eines der wichtigsten Goldabbaugebiete bekannt, zieht Ouro Preto dank seiner Sehenswürdigkeiten noch heute viele Besucher an. Seit 1980 steht die historische Stadt bei der UNESCO auf der Liste des brasilianischen Weltkulturerbes. Zu den Attraktionen gehören die Kirche Nossa Senhora do Pilar, die mit mehr als 400 Kilogramm Gold geschmückt ist, das erste Theater Brasiliens, das heute noch in Betrieb ist, Goldminen und die Kunstwerke vom Barockbildhauer Aleijadinho.
Tiradentes wurde 1702 aufgrund von Goldfunden an den Hängen der Serra de São José gegründet und bekam den Namen Santo Antônio do Rio das Mortes. Im Laufe der Jahre änderte die Stadt ihren Namen in Arraial Velho und später in São José, bis sie den Namen Tiradentes erhielt, zu Ehren von Joaquim José da Silva Xavier, der auch unter dem Namen "Tiradentes" bekannt war. Neben den historischen Schönheiten hat die Stadt auch eine gute touristische Infrastruktur.
Paraty ist ein Juwel der brasilianischen Kolonialzeit. Gegründet von Martim Afonso de Souza, wurde die Stadt Paraty vom portugiesischen Militär geplant und der Hafen als einer der wichtigsten der Kolonie angesehen. Auch bekannt als das brasilianische Venedig, hat Paraty ein schönes historisches Zentrum, traumhaft schöne Strände und den Atlantischen Regenwald in den umliegenden Bergen.

Bei unserer Mietwagen Reise von Rio de Janeiro nach Belo Horizonte lernen Sie Tiradentes, São João del Rei, Ouro Preto und Mariana kennen, die alle auch zur Estrada Real gehören. Was dürfen Sie dabei während Ihres Brasilien Urlaubes nicht verpassen? Natürlich die vielen kulinarischen Köstlichkeiten, die Sie in ganz Brasilien finden werden. Minas Gerais ist zum Beispiel bekannt für seinen Käse und das leckere Pão de Queijo.

Quellen: www.infoescola.com, www.institutoestradareal.com.br, www.mg.gov.br, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil