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Brasília – Brasiliens Haupt- und Architekturstadt

07.04.2023
Brasilia ist eine geplante und gut organisierte Stadt

Brasília ist die Hauptstadt Brasiliens, die offiziell am 21. April 1960 gegründet wurde. Sie liegt im Distrito Federal do Brasil, der etwas mehr als 3,05 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 5.802 Quadratkilometern hat.
Die Kernstadt, der Verwaltungsbezirk Plano Piloto, hatte 205.000 Einwohner und eine Fläche von 472 Quadratkilometern. Die Metropolregion Brasília, die sich bis in die Bundesstaaten Goiás und Minas Gerais erstreckt, hat rund 4,29 Millionen Einwohner und eine Fläche von 55.570 Quadratkilometern.

Brasília wurde 1956 vom damaligen Präsidenten Juscelino Kubitschek in Zusammenarbeit mit den Architekten Oscar Niemeyer und Lúcio Costa auf dem Reißbrett geplant und in nur drei Jahren erbaut und wurde danach sofort zur Hauptstadt Brasiliens.

Das Zentrum von Brasília gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wenn Sie sich also für moderne Kulturgeschichte interessieren und Architektur spannend finden, sollten Sie Brasília während Ihres Brasilien Urlaubes unbedingt besuchen!

Moderne Stadtgebäude

Costas Idee für eine Hauptstadt aus dem Nichts war so einfach wie genial. Er zeichnete ein Kreuz auf eine Landkarte und machte es zur Grundlage seines Plano Piloto, seines Grundrisses. Bis heute heißt die Kernstadt Brasílias so.
Entlang der Längsachse des Kreuzes reihen sich staatliche Gebäude und Denkmäler, entlang der Querachse Wohngebiete und Geschäftsviertel. Im Schnittpunkt des Kreuzes befindet sich das Herz der Hauptstadt Brasilia, der Busbahnhof. Der zentrale Busbahnhof ist 700 Meter lang und ähnelt stark einem mehrstöckigen Autobahnkreuz mit einem Supermarktparkplatz im obersten Stockwerk. Aber die Aussicht ist einfach beeindruckend. Dahinter ragen Wolkenkratzer auf, in denen die wichtigsten Unternehmen des Landes ihren Sitz haben.

Von oben sieht Brasília wie ein Flugzeug aus

Die zweite Achse des Kreuzes, die Querachse, ist auch die Hauptverkehrsader. Vom zentralen Busbahnhof aus macht sie einen leichten Bogen nach Süden und nach Norden. Aus der Luft sieht sie daher aus wie die Tragflächen eines Flugzeuges und die Längsachse wie dessen Cockpit und Rumpf. Die Brasilianer haben daher die Form ihrer Hauptstadt immer mit der eines Flugzeuges verglichen.
Im Laufe der Zeit erkannte der Architekt Lúcio Costa, dass der Abstand zwischen den Nord- und Südflügeln zu groß sein würde, und so krümmte er die Flügel. Dies verbindet Architektur mit Kunst und macht die Stadt noch beeindruckender.
In den Flügeln der Hauptstadt schuf Costa ein weit verzweigtes System von Straßen. Denn er sah das Auto als das Verkehrsmittel der Moderne. Bis heute ist es für Fußgänger schwer, die mehrspurigen Straßen Brasílias zu überqueren. Östlich der Flügel und des Cockpits liegt zudem ein 40 Quadratkilometer großer künstlicher See.

Praktischer Ansatz

Costas Ziel waren weite offene Räume und klare Formen. Er war ein Anhänger des französischen Vordenkers der Moderne, Le Corbusier, für den eine Stadt vor allem funktional sein musste. Es war wichtig, die Wohnbereiche städtebaulich und architektonisch so weit wie möglich zu trennen. Getrennt von den Arbeitsbereichen in Brasília enthalten die Flügel des Flugzeuges daher einen großen Teil der Wohnviertel, die auch Superblocks genannt werden.
Ihre Adressen bestehen aus einer logischen, aber sehr komplizierten Kombination von Zahlen und Ziffern, die Fremde regelmäßig zur Verzweiflung bringt. Ein Beispiel: SQS 708 H 44 ist Gebäude 44 im Block H (H 44) des Superquadrates in der Südzone (SQS) auf der Höhe 700 der Längsachse und 8 des Südflügels (708).

Politischer Kern

Im Osten öffnet sich der Blick auf das Ende der Längsachse, eine sechsspurige Straße, die von einem Grüngürtel unterbrochen wird, der in der Trockenzeit eher braun ist. An seinen Rändern stehen 18 einheitliche Scheibenhäuser, die Bundesministerien Brasiliens. Die Achse endet am Platz der drei Mächte, dem Meisterwerk des im Dezember 2012 verstorbenen Architekten Niemeyer.
Damit sind der Präsidentenpalast „Palácio do Planalto“, der Oberste Gerichtshof und der Nationalkongress gemeint. Zusammen bilden sie die Form eines gleichseitigen Dreiecks. Die Formen der Gebäude waren zu dieser Zeit revolutionär neu. Niemeyer nutzte die plastische Verformbarkeit in Brasília wie kaum ein anderer vor ihm.

Moderne Architektur

Das Wahrzeichen der Hauptstadt ist das Kongressgebäude, in dem der Senat und die Abgeordnetenkammer untergebracht sind. Die beiden Plenarsäle befinden sich in dem rechteckigen Flachbau und sind von außen gut sichtbar. Der Senatssaal befindet sich unter einer Stahlbetonkuppel, der Saal der Abgeordnetenkammer unter einem Rohbau. In den beiden Hochhäusern sind die Büros der Abgeordneten untergebracht.
Einzigartig ist auch die Kathedrale von Brasília. Sie ist rund und besteht aus 16 gebogenen Stahlbetonsäulen, die sich zum Himmel hin öffnen. Die großen dreieckigen Glasscheiben zwischen den Säulen lassen Licht in den großen Innenraum, der Platz für 40.000 Menschen bietet.
Darüber hinaus gibt es in Brasília viele weitere architektonische Bauwerke wie die Juscelino Kubitschek-Brücke, den Itamaraty-Palast oder den Torre Digital de Brasília, die ebenfalls äußerst sehenswert sind und von einer architektonischen Meisterleistung zeugen.

Modernität trifft auf Kultur

Brasília ist ein eingelöstes Versprechen, welches das moderne Brasilien repräsentiert. Hier wurde eine sorgfältig geplante Stadt gebaut und mit der Kultur Brasiliens verschmolzen. So können sowohl Architektur- und Kunstliebhaber eine beeindruckende Sehenswürdigkeit bestaunen, als auch Kulturliebhaber eine moderne brasilianische Geschichte sehen, die gleichzeitig Hauptstadt des großen Landes ist. Wenn Sie also auf Ihrer Brasilien Reise ins Landesinnere kommen, sollten Sie diese Stadt unbedingt besuchen!

Quellen: www.goruma.de, www.planet-schule.de, www.planet-wissen.de, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil