Wir sind für Sie da: 05151-9119090
    x
x

Reisebericht Porto de Galinhas, Recife und Olinda

26.11.2015
Strand im Nordosten Brasiliens

Von Hühnern und weiteren Kuriositäten

Eine der attraktivsten Destinationen für einen Badeaufenthalt während der Brasilien Reise ist die Küste von Pernambuco. Der Bundesstaat im Nordosten bietet ideale Voraussetzungen für Strandliebhaber. Achtzig Prozent des Niederschlags fallen nachts, in der Zeit von 21 Uhr abends bis 9 Uhr morgens. Sonnenschein, warme Luft- und Wassertemperaturen und breite, weiße Sandstrände locken ganzjährig Urlauber aus dem In- und Ausland. Die Hauptstadt und Millionen Metropole Recife verfügt mit dem Stadtstrand Boa Viagem über die „Copacabana von Pernambuco“. Hier verabschiedete man in der Vergangenheit die Seeleute auf eine „Gute Reise“ (portugiesisch boa viagem). Im Süden schließt sich die Gemeinde Ipojuca mit dem Ferienparadies Porto de Galinhas an. Übersetzt „Hafen der Hühner“ lässt sich der Name zurückführen auf die Ankunft von Sklavenschiffen aus Afrika. Wenig schmeichelhaft wurde die menschliche Fracht als Federvieh (galinhas) bezeichnet.
In den letzten Tagen habe ich die Region mit meiner Familie bereist. Von unseren Erlebnissen möchte ich an dieser Stelle erzählen:

Wir kommen am internationalen Flughafen von Recife an, der für die Fußball Weltmeisterschaft modernisiert wurde. Danach fahren wir gen Süden über eine neue Schnellstraße, die ebenfalls seit 2014 in Betrieb ist. Ein sehr guter Start! Unser Ziel ist das Design Hotel Kembali in Merepe, einem Nachbarort des bekannten Porto de Galinhas. Wir freuen uns über den direkten Zugang zum Traumstrand. Jedes thematisch eingerichtete Zimmer hat einen Balkon mit Meerblick. Das Hotelpersonal ist sympathisch und an der Rezeption treffen wir auf englischsprachige Mitarbeiter. Am Frühstücksbuffet wartet eine tolle Überraschung, als der brasilianische Küchenchef uns mit den Worten „Guten Morgen, wie geht’s?“ begrüßt. Er berichtet von seiner Arbeitserfahrung auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff und einer Knie Operation in München. Wir können uns das Lachen nicht verkneifen. Ein Tipp: die Möglichkeit nutzen und das landestypische Tapioca probieren. Der Pfannkuchen aus Stärkemehl mit herzhafter oder süßer Füllung wird auf Wunsch jeden Morgen frisch zubereitet.

Mit dem Taxi erreichen wir in zehn Minuten das Zentrum von Porto de Galinhas. Wer möchte, läuft alternativ eine Dreiviertelstunde am Strand entlang. Es geht tags und nachts belebt zu in Porto. Besucher tummeln sich in den zahlreichen Bars, Restaurants und Geschäften mit Andenken und Kunsthandwerk. Bemerkenswert sind die (über)lebensgroßen Hühner von einem lokalen Künstler, die hölzern und bunt bemalt Pousadas und Flaniermeilen zieren. Sogar Telefonzellen sind in Form von Hühnerköpfen gestaltet. Touren per Jangada (Segelschiff) zu natürlichen Meeresschwimmbecken starten im hiesigen Hafen. Einige Ausflüge ist uns das Städtchen wert, doch sind wir ganz zufrieden mit der ruhigen Lage unserer Unterkunft. Um die Strände der Umgebung zu entdecken, verbringen wir einen abwechslungsreichen Nachmittag im Buggy.

Auch Recife (deutsch „Riff“) und Olinda („Du Schöne“) möchten wir nicht verpassen. Auf dem Weg passieren wir den modernen Tiefseehafen Suape, der spürbares Wirtschaftswachstum mit sich bringt. In den beiden Städten legen historische Gebäude Zeugnis der wechselhaften Geschichte ab. Erkennbar ihre Handschrift hinterlassen haben Portugiesen und Holländer als Kolonialmächte sowie Indigene und Sklaven. Die Kultur Pernambucos ist eine bunte Mischung dieser Einflüsse. Besonders bezaubernd sind die Gassen und Kirchen von Olinda. Der Ausblick auf das Meer und Recife am Horizont ist ein Postkartenmotiv.

Die Region genießt einen Weltruf als Karnevalshochburg und Heimat der Bonecos Gigantes. Die Riesenpuppen stellen bekannte Persönlichkeiten dar und werden an den Karnevalstagen durch die Straßen getragen. Dem Thema gewidmet sind zwei interessante Ausstellungen. Die ideale Gelegenheit, ein Foto mit Pele, Michael Jackson oder dem Papst zu knipsen. Es gibt bis dato zweihundert „Stars“, die im Wechsel gezeigt werden. Daneben sind traditionelle Kostüme und Tanzdarbietungen zu bewundern.

Lohnenswert ist der Abstecher zum Praia dos Carneiros, benannt nach der ehemaligen Besitzerfamilie. Ein heller Sandstrand und glasklares Wasser nehmen unseren Blick sofort gefangen. Per Katamaran erkunden wir zunächst die Umgebung, um uns später vor der malerischen Kulisse mit frischem Fisch zu stärken.
Unser Fazit: Brasilien Urlauber, die am Meer ihre Seele baumeln lassen möchten und sich nebenbei kulturelle Unternehmungen wünschen, sind in Porto de Galinhas hervorragend aufgehoben. Noch mehr entdeckt, wer sich einen Leihwagen mietet und gen Süden bis Salvador da Bahia fährt.

Quelle: (L-ADB)