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Brasilianische Rhythmen – Axé Musik

26.07.2021
Live Musik in Bahia

Manche sagen, um die Musikstile aus Bahia zu unterscheiden und zu definieren, müsse man Musiker oder Forscher sein. Beim berühmten Karneval von Salvador ist es noch schwieriger, den Mix der verschiedenen Klänge zu unterscheiden und zu verstehen, ob es sich um Samba, Pagode, Arrocha, Axé Musik oder andere Musikstile handelt. Dies gilt übrigens nicht nur für Brasilien Urlauber, sondern auch für die Einheimischen. Das liegt daran, dass in der populären Musik Bahias die Musiker ihre eigene Art haben, die Instrumente zu spielen und die Arrangements, das Tempo und die Texte zu wählen.
Aber laut der Sängerin Daniela Mercury ist das große Merkmal der Musik Bahias die Kadenz, die dafür sorge, dass die Lieder tanzbar seien. Dieser tanzbare Rhythmus bildet zusammen mit der afrikanischen Kultur und den im Laufe der Jahre integrierten Stilen die Identität der bahianischen Musik.

Was macht Axé Musik aus?

Wahrscheinlich gehört Axé Musik zu den Musikstilen, bei denen die Meinung der Künstler, Forscher und Nachtschwärmer Bahias am meisten auseinandergeht. Für Luciano Matos ist es nicht ein Rhythmus, sondern ein Stil mit verschiedenen Rhythmen. Für Daniela Mercury ist es ein musikalisches Genre, das verschiedene Einflüsse und mehrere Anpassungen durchgemacht hat. Jonga Cunha glaubt, dass Axé eine musikalische Bewegung ist, wie Tropicália und Bossa Nova.
Alle sind sich jedoch einig, dass Axé Musik als die musikalische Repräsentation des Karnevals in Bahia angesehen werden kann.

Wie entstand Axé Musik?

Das Wort „Axé“ ist ein religiöser Gruß, der im Candomblé verwendet wird und die heilige Energie der Orixás repräsentiert. In der Sprache der Yoruba bedeutet es „positive Energie oder Kraft, die jede Person oder Sache besitzt“.

Die meisten gehen davon aus, dass Axé ein Musikgenre ist, das in den 1980er Jahren im Bundesstaat Bahia während des populären Karnevals in Salvador entstand. Es mischt Ijexá, Samba-Reggae, Frevo, Reggae, Merengue, Forró, Samba Duro, Candomblé-Rhythmen, Pop-Rock sowie andere afrobrasilianische und afro-lateinamerikanische Rhythmen.

Doch die Axé Musik hatte ihren Ursprung schon in den 1950er Jahren, damals noch ohne den heutigen Namen. Armandinho, Dodô und Osmar mischten den Frevo Pernambucos mit dem Galope, einem vom Forró abgeleiteten Musikstil, und der E-Gitarre. Über die Jahre kamen noch viele weitere Musikstile dazu, die alle Einfluss auf die Axé Musik nahmen. Die Perkussion wurde in diesem Stil so wichtig, dass die Künstler selbst begannen, Klänge von Instrumenten wie Trommeln zu imitieren und in ihren Texten und ihren Gesängen einzubauen.

Der Name „Axé Music“ wurde 1987 vom Journalisten und Musikkritiker Hagamenon Brito vergeben. Er verband die Bezeichnung der von ihm als kitschig empfundenen bahianischen Musik „Axé“ mit dem englischen Begriff „Music“, der von Bands mit internationalem Anspruch verwendet wird.

Zu Beginn galt Axé als abwertende Bezeichnung für die lautstarke Musik des Karnevals in Bahia. Doch spätestens mit dem Album „Canto da Cidade“, „Lied der Stadt“, von Daniela Mercury aus dem Jahr 1992 wurde der Begriff Axé langsam zum Synonym für Musik aus Salvador.
Die wichtigsten Namen, die zur Verbreitung des Axé beitrugen, sind Daniela Mercury, Márcia Freire, Ivete Sangalo, Claudia Leitte, Margareth Menezes, Asa de Águia, Chiclete com Banana und noch einige andere Künstler.

Karneval, Sandstrände und Axé Musik

Für viele ist Axé heute von den Karnevalspartys und den beliebten Trios elétricos nicht mehr wegzudenken. Schon vor der offiziellen Entstehung der Axé Musik genossen die Menschen den Karnevalstrubel und tanzten zu Rhythmen wie Forró, Reggae, Maracatu und Frevo aus Pernambuco.

Auch außerhalb der Karnevalszeit können Sie bei einer Brasilien Reise die animierenden Rhythmen des Axé in den Straßen Salvadors hören. Bei einer City-Tour können Sie die wunderschöne Stadt Salvador da Bahia aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen. Dazu gehört ein Besuch im historischen Viertel Pelourinho mit seinen wunderschönen barocken Kirchen und Kolonialgebäuden. Auch ein Besuch der berühmten Kirche Nosso Senhor do Bonfim, die dem Stadtheiligen Salvadors gewidmet ist, und ein Stopp beim beliebten Fotomotiv, dem Leuchtturm von Barra, gehören zum Programm.

Wer eine Pause vom Karnevalstrubel braucht, der kann sich an einem der wunderschönen Strände in und um Salvador entspannen. Nicht weit entfernt von Salvador liegen die beiden Strandorte Praia do Forte und Imbassaí, die mit ihren palmengesäumten Stränden und klaren Wasser zum Entspannen einladen.

Quellen: www.bbc.com, www.estudopratico.com.br, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil