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Die Flüsse erholen sich – Fische in der Metropole São Paulo

03.05.2021
Panorama von Sao Paulo

Die Megametropole São Paulo ist die größte Stadt Südamerikas und Heimat von mehr als zwanzig Millionen Menschen. Sampa, wie sie von ihren Bewohnern liebevoll genannt wird, ist mehr als nur das Wirtschafts- und Finanzzentrum Brasiliens. Tatsächlich ist die Stadt voller Leben. Mit einer enormen Auswahl an großartigen Restaurants, Bars und Nachtclubs macht São Paulo viel Spaß und ist mit seinem breiten Angebot an Museen und Theatern eine der vielfältigsten und multikulturellsten Städte Amerikas und auf jeden Fall einen Stopp während der Brasilien Reise wert.
Man verbindet São Paulo nicht unbedingt mit einzigartigen Naturerlebnissen wie man sie im Amazonasgebiet, im Pantanal oder an den vielen Traumstränden Brasiliens erleben kann, aber auch in der Metropole kann man entspannte Momente im Grünen verbringen, wie im Ibirapuera Park oder im Botanischen Garten.

Flüsse in São Paulo – Die Geschichte des Rio Pinheiros

Der Fluss Pinheiros, der in der südlichen und westlichen Zone von São Paulo fließt, ist einer der wichtigsten Wasserläufe der Stadt. Obwohl er heute schmutzig ist und stinkt, spielte er eine strategische Rolle bei der Umsiedlung der ersten Populationen der Paulista-Hochebene.

An den Rändern des Pinheiros, die früher von einem üppigen Atlantischen Wald eingenommen wurden, ersetzten Plantagen die ursprüngliche Vegetation. Das Überschwemmungsgebiet des Flusses war eine Region mit kleinen Bauernhöfen, die Gemüse und Früchte produzierten, die in der Region Santo Amaro konsumiert und sogar nach São Paulo exportiert wurden. Der Fluss war recht kurvenreich und überschwemmte in der Regenzeit die angrenzenden Ufer. 1928 begann man, den Fluss zu begradigen. Ein Prozess, der erst Anfang der 1950er Jahre abgeschlossen wurde. Von da an wurden die kleinen Bauernhöfe von den Arbeitervierteln und Fabriken verdrängt, die zusammen mit der Sorocabana-Bahn entlang des Flusses errichtet wurden.

Das Wasser des Pinheiros, das noch sauber und relativ frei von Schmutz war, wurde zum Rohstoff der Industrie, die sich in der Region ausbreitete. Aus Mangel an Umweltgesetzen und -kontrollen wurde der Fluss auch zum Ziel von Industrie- und häuslichen Abwässern, die in kleine, in der Region noch reichlich vorhandene Bäche geleitet wurden und schließlich in den Rio Pinheiros flossen. Zwischen den 1950er und 1980er Jahren begannen sich Giftstoffe aller Art, Schwermetalle und Abwasserschlämme am Grund des Flusses anzusammeln. Noch heute entsorgen Industrien und Anwohner ihren Abfall im Fluss, von Achtung der Umwelt keine Spur. Daher scheint es eher unwahrscheinlich, im Fluss Fische oder andere Unterwasserbewohner zu finden.

Das kleine Wunder des Rio Pinheiros

Mitte April überraschten Bilder von Fischen, die im Rio Pinheiros im Abschnitt nahe der Brücke Cidade Jardim schwimmen, die Bevölkerung São Paulos. Nach Ansicht von Experten ist das Vorhandensein von Tieren ein Hinweis darauf, dass die seit vielen Jahren durchgeführten Sanierungspläne und Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität und zum Umweltschutz erste Wirkung zeigen und es noch Hoffnung gibt, dass wieder Leben in den Fluss zurückkehren kann.
Die Landesregierung geht davon aus, dass die Sanierung des Rio Pinheiros bis 2022 beendet wird. Bis dahin umfassen die Maßnahmen den Ausbau der Abwassersammlung und -aufbereitung, die Entschlammung und Vertiefung des Flusses, die Sammlung und Entsorgung fester Abfälle entlang der 25 Kilometer Flusslänge, sowie die Revitalisierung der Ufer, zusätzlich zu sozialökologischen Initiativen.

Ein Besuch in São Paulo

São Paulo kann mehr als nur Metropole, Finanzzentrum, Industriestandort und Umweltverschmutzung. Die Stadt ist für ihren Multikulturalismus bekannt. Hier findet sich eine reiche Mischung von Kulturen, traditionellen Viertel und Museen, die einen Besuch wert sind und jedes Jahr viele Brasilien Urlauber anziehen. Zu den bekanntesten Attraktionen gehört die Avenida Paulista, eine der wichtigsten Straßen der Stadt und eines der charakteristischen Symbole. Dort befindet sich auch das Finanzzentrum von São Paulo. Wenn man die riesige Straße hinunterschlendert, kann man mehrere Hauptsitze der wichtigsten Finanz- und Handelsunternehmen Südamerikas sehen.

Das Kunstmuseum von São Paulo, abgekürzt MASP, befindet sich auch an der Avenida Paulista und ist eines der wichtigsten Museen der Stadt, sowie eine der ersten brasilianischen Kulturvereinigungen. Es beherbergt nicht nur eine unglaubliche Sammlung, sondern ist auf Grund der architektonischen und strukturellen Schönheit des Museumsgebäudes auch eines der wichtigsten Symbole von São Paulo. Die Sammlung gilt als die bedeutendste Sammlung Südamerikas, dank des hohen Niveaus und der Vielfalt der ausgestellten Werke, die von Klassischer bis zu Zeitgenössischer Kunst reichen. Man kann Werke der großen italienischen und europäischen Meister bewundern, darunter Bellini, Mantegna, Botticelli, Raffael, Matisse, Picasso, Dalí und viele andere. Aber das eigentliche Herzstück des Museums sind die Werke des Impressionismus und Postimpressionismus von Künstlern wie Monet, Renoir, Van Gogh und Cézanne.

Unter den 96 Bezirken der Stadt sollte man sich Liberdade, das Japanische Viertel von São Paulo, nicht entgehen lassen. Dazu sollte man wissen, dass dort die größte Gemeinschaft von Japanern außerhalb Japans lebt und die ersten Auswanderer bereits 1902 ankamen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Viertel auch für chinesische und koreanische Gemeinschaften geöffnet, wodurch eine echte asiatische Stadt im Herzen Sampas entstanden ist. In dieser Gegend wird man nicht einmal das Gefühl haben, in Brasilien zu sein, denn zwischen japanischen Restaurants, chinesischen Tavernen, dem Museum der japanischen Einwanderung, dem Orientalischen Garten und dem Buddhistischen Tempel übernehmen die Kultur, die Folklore und die Gastronomie Asiens die Führung.

Quellen: agenciabrasil.ebc.com.br, www.cnnbrasil.com.br, www1.folha.uol.com.br, www.melhoresdestinos.com.br, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil