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Patenschaft für einen Hyazinth-Ara

29.08.2020
Hyazinth-Aras im Süd-Pantanal

Das einzigartige Naturparadies Pantanal

Das Pantanal ist eines der größten Binnenlandfeuchtgebiete der Erde und erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 230.000 Quadratkilometern. Der größte Teil liegt in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul, doch das Pantanal dehnt sich bis nach Bolivien und Paraguay aus.
Das Pantanal gilt als eines der größten ökologischen Schutzgebiete der Erde. Drei Ökosysteme können auf seinem riesigen Gebiet gefunden werden. Trockene Wälder im Süden, auch Chaco genannt, Savanne (portugiesisch Cerrado) im Osten und der Dschungel des Amazonas im Norden. Je nach Klima und Wetterlage besteht die Landschaft aus Sümpfen, saisonal überschwemmten Gras- und Waldlandschaften und verschiedenen Waldarten. Das Pantanal beheimatet zudem eine außergewöhnlich große Artenvielfalt in Flora und Fauna. Dazu gehören über 1.700 Pflanzenarten, um die 120 Säugetierarten, circa 100 Reptilienarten und 60 Amphibienarten, etwa 240 Fischarten und mehr als 650 Vogelarten. Im Vergleich dazu gibt es in ganz Europa circa 500 verschiedene Vogelarten. Im Pantanal befindet sich außerdem das weltweit größte Vorkommen der blauen Hyazinth-Aras.

Das Institut Arara Azul zum Schutz der Hyazinth-Aras im Pantanal

Das Institut Arara Azul, eine 2003 gegründete Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Campo Grande, kümmert sich um die Hyazinth-Aras und deren Aufzucht und erforscht das Verhalten und optimale Umweltbedingungen der Tiere im Pantanal. Die Mission des Institutes ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt, wobei die Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Verbesserung der Lebensqualität angestrebt werden.

Dabei verfolgt das Institut zwei Hauptziele:
1. Die Aufrechterhaltung der lebensfähigen Population von Hyazinth-Aras für ein mittel- und langfristig freies Leben in ihrem natürlichen Lebensraum
2. Die Förderung der biologischen Vielfalt und die Erhaltung des Lebensraumes Pantanal

Das Institut stellt sich jedes Jahr individuelle Aufgaben, um seine Ziele zu erreichen. Dazu gehören zum Beispiel das Aufstellen neuer Brutkästen und Fotofallen, Sichtung und Zählung von Hyazinth-Aras, Markierung von Jungtieren und Überwachung der Population der Hyazinth-Aras, Umwelterziehung und Erlebnistourismus.

Das Projekt „Adote um Ninho“

Zu den wichtigsten Aktionen gehört die Kampagne „Adote um Ninho“ („Ein Küken adoptieren“), welche durch Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen unterstützt wird. Das Projekt begleitet die Hyazinth-Aras während der gesamten Fortpflanzungszeit.
Im vergangenen Jahr wurde das erste Ei am 21. Juni in Poconé, Mato Grosso gelegt. Dort schlüpfte nach viermonatiger Brutzeit das erste Jungtier am 28. Oktober 2019. Das Ende der Fortpflanzungszeit 2019/20 war im März 2020, als die letzten Jungtiere in Miranda und in Rio Brilhante ihre Nester verließen.
Während der Brutzeit überprüfte das Team vom Institut Arara Azul regelmäßig 243 Brutkästen, die sich auf einem weitläufigen Gebiet in den Bundestaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul befinden. Dabei stellten sie fest, dass 51 Prozent der Brutkästen von Hyazinth-Aras belegt wurden und 41 Prozent von anderen Vogelarten wie Blaustirnamazonen, Riesentukanen oder Kappenwaldfalken.
Die letzte Fortpflanzungssaison unterschied sich deutlich von den anderen. Zu Beginn der Brutsaison herrschte eine lange anhaltende Trockenheit. Das Klima war sehr ungünstig, da die Regenfälle, die ein wichtiger Auslöser für den Beginn der Eiablage sind, spät einsetzten. Die Region litt unter niedriger Luftfeuchtigkeit, hohen Temperaturen, starken Winden und extrem trockenen Wiesen. Nur zwei Hyazinth-Ara Paare hatten im Juni Eier gelegt: eines in Poconé und ein weiteres bei der Caiman Lodge. Die übrigen Paare begannen erst im August. Einen weiteren Rückschlag mussten die Mitarbeiter des Institutes im September hinnehmen, als es einen der größten Brände der Region gab. Ein wochenlanger Kampf war nötig, um den Brand zu löschen und größere Schäden zu vermeiden.
Am Ende der Fortpflanzungszeit überraschte das Ergebnis die Mitarbeiter des Institutes trotzdem. Von den 163 gelegten Eiern überlebten 41 Jungtiere. Trotz allen Problemen, die während dieser Fortpflanzungssaison aufgetaucht sind, haben die Hyazinth-Aras viel Resilienz gezeigt.

Der Erlebnistourismus

Durch vermehrtes Interesse der Brasilien Urlauber, welche die Wissenschaftler während der Feldforschung neugierig beobachteten, entstand der Ansatz des Institutes, Besucher in die Forschung und Schutzmaßnahmen einzubinden. Seit dem Jahr 2000 wird dieser Ansatz ausgebaut und nun haben Besucher die Möglichkeit, die Forschungsarbeiten zu begleiten. Sie können zum Beispiel dabei sein, wenn die Brutplätze überwacht und die Küken vermessen und gewogen werden. Es wird natürlich darauf geachtet, dass die Tiere nur von den ausgebildeten Mitarbeitern angefasst und behandelt werden. Falls auch Ihr Interesse geweckt wurde, planen Sie während Ihrer nächsten Brasilien Reise unbedingt einen Stopp beim Institut Arara Azul im Pantanal ein. Und mit etwas Glück können Sie vielleicht auch unseren „Adoptiv-Ara“ Junis sehen!

Quelle: Aventura do Brasil