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Rio de Janeiro – Ein Rundgang durch das Viertel Santa Teresa

14.06.2021
Straßenbahn in Santa Teresa in Rio

Für viele beginnt die Brasilien Reise mit der Ankunft am Flughafen in Rio de Janeiro. Die Cidade Maravilhosa, wie die Stadt auch genannt wird, hat einiges zu bieten. Weltweit bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Christusstatue oder der Zuckerhut, die beliebten Strände Copacabana und Ipanema oder der berühmte Karneval von Rio locken jedes Jahr zahlreiche Touristen in die Stadt. Dabei gibt es in Rio so viel mehr zu entdecken. Vor allem kulturinteressierte Besucher sollten dem charmanten Viertel Santa Teresa einen Besuch abstatten.

Der charmante Hügel in Rio de Janeiro

Auf einem Hügel erbaut und mit einem herrlichen Blick auf die Stadt ausgestattet ist das Viertel Santa Teresa. Seit Jahrzehnten zieht das Stadtviertel Künstler und Schriftsteller, Fotografen, Designer und natürlich auch Touristen an. Das Kommen und Gehen von Bewohnern und Besuchern stört die einzigartige Atmosphäre des Viertels nicht, sondern verwandelt es vielmehr in eine Art kosmopolitisches Dorf, in dessen engen Gassen mit alten Häusern und gepflegten Gärten sich Werkstätten, Bars, Gasthäuser, Ateliers und eine Vielzahl von kulturellen Attraktionen verbergen.

Wie entstand das Viertel?

Lange bevor das Viertel seinen Spitznamen „Rios Montmartre“ erhielt, war der Hügel Santa Teresa als Viertel mit einer hohen Lebensqualität bekannt. Es entstand im 18. Jahrhundert mit dem Bau des gleichnamigen Klosters Santa Teresa. Das Viertel wurde zunächst von der damaligen Oberschicht bewohnt und wandelte sich schnell zu einer der schicken Gegenden der Stadt, mit mehreren Villen und Palästen im eklektischen Stil. Im Laufe der Jahre zog Santa Teresa aber auch eine große Zahl von europäischen Einwanderern an.

Um 1850 wurde das Gebiet von der Bevölkerung, die vor der Gelbfieberepidemie in der Stadt floh, intensiv besiedelt. Durch die höhere Lage war die Region weniger von der Epidemie betroffen als die umliegenden Stadtteile Rios.

Mit der Ankunft der elektrischen Straßenbahn im September 1896 und der Verbesserung der Bürgersteige wuchsen die Häuser, die palastartigen Wohnhäuser vervielfachten sich und die ersten Hotels wurden eingeweiht. Der Hügel wurde zu einem Viertel und zur Heimat unzähliger Künstler und Intellektueller. Pixinguinha, Carmem Miranda, Bibi Ferreira und Procópio Ferreira sind nur einige der illustren Persönlichkeiten, die hier lebten.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten

Alt, charmant, voller historischer Häuser und Kunstateliers – die Straßen von Santa Teresa sind eine Attraktion für sich. Am besten entdeckt man die Straßen und die einzigartige Atmosphäre des Viertels bei einem gemütlichen Spaziergang. Aber seien Sie vorbereitet, denn die Straßen im Viertel sind ziemlich steil. Da Santa Teresa auf einem Hügel liegt, kann man von vielen Straßen eine schöne Aussicht auf den Zuckerhut und die Guanabara Bucht genießen.

Der Parque das Ruínas liegt etwas abseits der touristischen Wege. Dort befinden sich die Ruinen des Palastes von Laurinda Santos Lobo. Die Prominente veranstaltete zur ihrer Zeit einige der größten und berühmtesten Partys von Rios High Society und empfing dabei Künstler wie Villas-Lobos und Tarsila do Amaral. Da sie nach ihrem Tod in den 1940er Jahren keine Erben hinterließ, ging ein Großteil des Prunkes und Charmes des Palastes verloren. Erst 1997 wurden die Ruinen des Palastes restauriert. Heute beherbergt der Park nicht nur Kunstausstellungen und musikalische Darbietungen, sondern bietet auch einen der besten Aussichtspunkte der Stadt.

Nach dem Parque das Ruínas kann man das nahegelegene Museum Chácara do Céu besuchen. Das Museum befindet sich in einem schönen Herrenhaus mit einer einzigartigen Architektur. Von dort kann man einen wunderschönen Panoramablick auf die Guanabara Bucht genießen. Im Museum wird die private Sammlung des früheren Besitzers Raymundo Castro Maya ausgestellt. Die Sammlung umfasst Stiche und Gemälde von europäischen Künstlern wie Seurat und Miró, brasilianischen Modernisten wie Guignard, Di Cavalcanti, Antônio Bandeira und Portinari, eine brasilianische Sammlung mit Werken von Rugendas, Chamberlain und Taunay und wichtige Stiche von Debret.

Santa Teresa ist das einzige Viertel in Rio, in dem die Seilbahn noch als öffentliches Verkehrsmittel funktioniert. Dies ist zugleich eine tolle Art, das malerische Viertel zu besichtigen. Die 1872 installierte Straßenbahn, die Santa Teresa über das Viadukt Arcos da Lapa mit dem Zentrum verbindet, entwickelte sich zu einer Alternative, um sich im Viertel fortzubewegen, ohne die steilen Hänge überwinden zu müssen. Bis zur Elektrifizierung im Jahr 1896 wurde die Bahn anfänglich von Pferden gezogen. Die ersten Straßenbahnen waren grün, silber und blau lackiert, wurden aber nach Beschwerden von Anwohnern, dass die Straßenbahnen zwischen den Bäumen kaum zu erkennen seien, gelb umlackiert. Ein Großteil der Geschichte der Straßenbahn kann im Straßenbahnmuseum besichtigt werden, in dem eine Vielzahl von Erinnerungsstücken ausgestellt ist. Dort sind neben Modellen und Nachbauten von Straßenbahnen auch alte Fahrkarten, Schaffneruniformen und Originaluhren zu sehen.

Eine der berühmtesten Attraktionen in Rio ist die Treppe, die die beiden Viertel Lapa und Santa Teresa miteinander verbindet. Die Treppe ist heute unter dem Namen Escadaria Selarón bekannt und das Werk des chilenischen Autodidakten, Keramikers und Malers Jorge Selarón. Nachdem Selarón mehr als 50 Länder besucht hatte, beschloss er, in Brasilien, genauer gesagt in Rio de Janeiro, zu leben. In seiner Straße befindet sich auch die Treppe, die er mit über 2.000 Fliesen aller Art und Größe dekorierte. Die Stücke erhielt der Künstler von Fans aus aller Welt. Selarón begann die Arbeit 1994 alleine und stellte die 215 Stufen und 125 Meter der Treppe noch vor dem Jahr 2000 fertig. Er finanzierte das Projekt mit Geldern, die er von Anwohnern oder durch den Verkauf seiner Bilder erhielt.

Unterwegs im Südosten Brasiliens

Wer im Brasilien Urlaub die Gegend um Rio de Janeiro genauer kennenlernen will, kann auf unserer Überlandreise „Goldweg, Regenwald und Rios Traumstrände“ die schönsten und abwechslungsreichsten Highlights des Bundesstaates Rio de Janeiro entdecken. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten in Rio de Janeiro erwarten die Reisenden der artenreiche Atlantische Regenwald, die wunderschöne Kolonialstadt Paraty und traumhafte Strände auf der Ilha Grande.

Quellen: www.freewalkertours.com, www.rio.rj.gov.br, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil