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Gibt es eigentlich Berge in Brasilien?

02.10.2020
Aussicht vom Berg Roraima

Die höchsten Gipfel Brasiliens

Eine Bucketlist hat wahrscheinlich schon jeder einmal geschrieben. Erinnern Sie sich noch daran, was auf Ihrer letzten stand? Eine neue Sprache lernen, einen Fallschirmsprung machen, einen hohen Berg besteigen oder eine Reise nach Brasilien unternehmen? So oder ähnlich könnte die Bucketlist ausgesehen haben. Wie hört es sich an, Brasilien Urlaub mit dem Erklimmen von Bergen zu verbinden? Denn Brasilien hat durchaus mehr zu bieten als Sandstrände, Regenwald und Samba. Die wenigsten denken bei Brasilien an Gebirge und hohe Gipfel. Dabei können Gipfelstürmer auch in Brasilien auf ihre Kosten kommen, denn der höchste Gipfel Brasiliens ist fast 3.000 Meter hoch.

Die Top 3 der höchsten Berge

Die zwei höchsten Berge Brasiliens liegen im Norden, genauer im Bundesstaat Amazonas an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela. Beide Berge liegen in der Serra do Imeri (Hochebene von Guyana) und sind nur 687 Meter voneinander entfernt. Mit seinen 2.993 Metern Höhe ist der Pico da Neblina der höchste Gipfel Brasiliens. Er wurde erst 2016 nach einer Überprüfung durch das IBGE (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística) zum höchsten Berg Brasiliens erklärt. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass sein Gipfel die meiste Zeit des Jahres von einem dichten Nebel bedeckt ist. Mit 2.972 Metern Höhe ist der Pico 31 de Março der zweithöchste Berg Brasiliens. Er befindet sich im gleichen Massiv wie der Pico da Neblina und kann als Nebengipfel betrachtet werden. Die beiden Gipfel sind durch einen kurzen Gebirgskamm verbunden. Die Erstbesteigung des Pico da Neblina und des Pico 31 de Março erfolgte 1965 durch eine Expedition der brasilianischen Armee. Der Zugang zu diesem Bereich ist beschränkt und hängt von der Genehmigung des ICMBio (Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade) ab.

Mit 2.892 Höhenmetern ist der Pico da Bandeira (deutsch „Gipfel der Fahne“) der dritthöchste Punkt Brasiliens und der höchste der gesamten Südostregion. Eingebettet in die Serra do Caparaó liegt er an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und Espírito Santo. Der Pico da Bandeira trägt diesen Namen, weil Kaiser Pedro II. 1859 beschloss, dass dort eine Fahne aufgestellt werden sollte, da der Ort damals als der höchste Brasiliens galt.

Der gipfelreiche Südosten

Vor allem in den Bundesstaaten im Südosten Brasiliens sind viele hohe Berge zu finden. Wie zum Beispiel der Pico do Calçado, der mit 2.849 Metern der vierthöchste Berg Brasiliens ist. Er gehört zu den schönsten Bergen der Gebirgskette Serra do Caparaó im Nationalpark Parque Nacional do Caparaó und liegt an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und Espírito Santo. Ein weiterer Berg, der auch im Bundesstaat Minas Gerais liegt, ist der 2.798 Meter hohe Pedra da Mina. Der fünfthöchste Berg Brasiliens liegt in der Serra Fina, welche in die Serra da Mantiqueira eingebettet ist, zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und São Paulo. Der Pedra da Mina ist gleichzeitig auch der höchste Gipfel des Bundesstaates São Paulo. Die erste dokumentierte Besteigung des Pedra da Mina erfolgte 1955 durch eine Gruppe von acht Personen, die auf Initiative von vier deutschen Einwanderern gebildet wurde: Henning Bobrik, Gunther Engels, Felix Bernhard Hacker und Theodor Reimar Hacker.

Der sechsthöchste Gipfel Brasiliens befindet sich in der Serra de Itatiaia zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und Rio de Janeiro und liegt innerhalb des Nationalparkes Itatiaia. Mit einer Höhe von 2.791 Metern ist der Pico das Agulhas Negras auch der höchste Berg des Bundesstaates Rio de Janeiro. Obwohl er in einer tropischen Zone liegt, verzeichnet er in der Regel negative Temperaturen im Winter und gelegentlich Schnee in außergewöhnlich feuchten Jahren. Nur 22 Meter kleiner ist der Pico do Cristal, der mit 2.769 Metern der siebthöchste Gipfel Brasiliens ist. Er befindet sich innerhalb des Caparaó Nationalparkes im Bundesstaat Minas Gerais und ist außerdem der höchste Berg, der vollständig auf dem Gebiet von Minas Gerais liegt.

Wie gesagt befinden sich viele der höchsten Gipfel Brasiliens im Südosten des Landes. Bis auf den Pico da Neblina und den Pico 31 de Março gibt es nur noch eine weitere Ausnahme in der Liste der 10 höchsten Berge Brasiliens: den Berg Roraima. Mit einer Höhe von 2.739,30 Metern ist er der achthöchste Punkt Brasiliens. Er liegt in der Serra de Pacaraíma im Bundesstaat Roraima an der Dreiländergrenze zwischen Brasilien, Venezuela und Guyana. Der Berg Roraima bleibt vor allem wegen seines abgeflachten Gipfels mit einer Ausdehnung von circa 90 Kilometern in Erinnerung. Die Indios aus Venezuela nennen ihn auch „Mutter des Wassers“, da unzählige Wasserfälle aus seinen Felswänden entspringen.

Zurück im Südosten geht es weiter mit dem neunthöchsten Berg Brasiliens. Mit 2.680 Metern befindet sich der Morro do Couto im Bundesstaat Rio de Janeiro in der Serra das Prateleiras und ist in den Itatiaia Nationalpark integriert. Der Morro do Couto ist der erste Berg, den man vom Eingang des Parkes aus erreichen kann. Er lässt sich in zwei Stunden leichter Wanderung bezwingen. Mit einer Höhe von 2.670 Metern ist der Pedra do Sino de Itatiaia (deutsch „Glockenstein von Itatiaia) der zehnthöchste Berg Brasiliens. Er befindet sich in der Serra da Mantiqueira im Bundesstaat Minas Gerais. Die Bezeichnung „de Itatiaia“ dient zur Unterscheidung von der Pedra do Sino da Serra dos Órgãos, im Bundesstaat Rio de Janeiro. Der Itatiaia Glockenstein gilt als der am wenigsten bekannte Berg in einem der meistbesuchten Nationalparks Brasiliens. Der angebliche Grund für die mangelnde Beliebtheit liegt darin, dass man sich in der entlegensten Gegend auf der Minas Gerais-Seite des Parkes aufhält.

Wie Sie sehen, können auch Gipfelstürmer während einer Brasilien Reise auf ihre Kosten kommen. Doch die weltweit berühmtesten Gipfel Brasiliens sind weitaus kleiner. Die besten Beispiele sind der 710 Meter hohe Corcovado mit der 30 Meter hohen Christusstatue und der Zuckerhut mit seinen 395 Metern, welcher vor allem wegen seiner konischen Form bekannt wurde.

Quellen: www.blogdaaventura.com, www.extremos.com.br, www.wikipedia.org, www.worldatlas.com

Quelle: Aventura do Brasil