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Das gibt es nur hier: Der brasilianische Pato Mergulhão – Einer der seltensten Vögel der Welt

27.06.2022
Ideal fuer den Pato Mergulhao: Unberuehrte Natur in der Chapada dos Veadeiros

Einer der seltensten Vögel der Welt und ein Wappentier des brasilianischen Cerrado ist der Pato Mergulhão. Entdeckt wurde der seltene Vogel schon 1817 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre Vieillot. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die seltene „Tauchente“ vorstellen, die in den letzten Jahrzehnten nur noch in drei brasilianischen Bundesstaaten gesichtet wurde. Mit viel Glück können Sie den Pato Mergulhão bei einem Brasilien Urlaub in Minas Gerais, Goiás oder Tocantins erspähen!

Aussehen und Lebensweise des Pato Mergulhão

Der Mergus Octosetaceus, so der lateinische Name, ist verwandt mit Schwänen und Gänsen. Die Kopffedern der Männchen sind schwarz, die der Weibchen braun. Der brasilianische Pato Mergulhão hat lange Federn am Hinterkopf, und das Federkleid des Körpers ist graubraun gefärbt. Der lange und geriffelte Schnabel der seltenen Vögel dient bei Tauchgängen von bis zu 30 Sekunden zum Fangen der Nahrung, nämlich kleinen Fischen wie Astyanax und Wirbeltierchen. Wenn die „Tauchenten“ nicht mit der Nahrungssuche beschäftigt sind, ruhen sie sich gerne alleine oder paarweise auf Steinen mitten im Fluss aus.

Die Weibchen legen bis zu acht weißgelbe Eier in ihre Nester, die sie in Baumstämmen, Felsspalten oder Erdspalten am Rande von Flüssen oder Bächen einrichten. Dort brüten sie die Eier etwa 30 Tage lang aus. Danach bleiben die Küken rund sechs Monate bei den Eltern, bis sie Erwachsenengröße erreichen und sich selbstständig machen.

Der Lebensraum des seltenen Vogels

Ursprünglich lebte der Pato Mergulhão in zahlreichen Regionen Brasiliens, Paraguays und Argentiniens. Nach Schätzungen existieren heute nur noch insgesamt etwa 250 der seltenen Vögel in Patrocínio und in der Serra da Canastra in Minas Gerais, im Jalapão in Tocantins und in der Chapada dos Veadeiros in Goiás, wo der Pato Mergulhão seit den 1950er Jahren durchweg registriert werden kann. Die Serra da Canastra, wo die größte Population lebt, ist besonders bedeutsam für das Überleben der seltenen Vögel, die hier exklusiv vom „Instituto Terra Brasilis“ beobachtet und geschützt werden.
In Paraguay und Argentinien wurden vor über einem Jahrzehnt nur noch wenige Individuen gezählt. Über die heutige Populationsgröße ist nichts bekannt.

Der brasilianische Pato Mergulhão gilt als „Bioindikator“, also eine Spezies, die sehr empfindlich auf Veränderungen in ihrem Lebensraum reagiert. Somit spricht das Vorhandensein des Pato Mergulhão für eine intakte und gut erhaltene Umwelt in den entsprechenden Gebieten.
Die „Tauchenten“ leben in Flüssen und Bächen mit klarem Wasser und Stromschnellen und geprägt von ursprünglicher Vegetation. Der Pato Mergulhão ist sehr abhängig von den gesunden Feuchtgebieten des Cerrado, besonders den Stromschnellen und Bergflüssen. Auch deshalb zählt er zu den zehn am stärksten vom Aussterben bedrohten Wasservogelarten der Welt.

Bedrohungen für den Pato Mergulhão

Zu den größten Bedrohungen für den brasilianischen Pato Mergulhão zählen allgemein die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume, begünstigt durch Lockerungen des brasilianischen Forstkodex „Código Florestal Brasileiro“, das Verschwinden von Wasserläufen und Flussbetten und die Nutzung von Agrochemikalien auf Weide- und Ackerbauflächen, die in die Wasserläufe gespült werden. Darüber hinaus gefährden Bergbau und Staumauern von Wasserkraftwerken, wie auch touristische Wassersportangebote in der wilden Natur die seltenen Vögel.

Mit beherztem Eingreifen von Seiten der Politik und Gesellschaft kann dem Aussterben entgegengesteuert werden, damit der Pato Mergulhão den brasilianischen Flüssen erhalten bleibt und auch Sie ihn während Ihrer Brasilien Reise bewundern können!

Quellen: www.gov.br/icmbio, www.terrabrasilis.org.br, www.wwf.org.br

Quelle: Aventura do Brasil