Religiöse Feste – So feiert man Círio de Nazaré in Brasilien

Die Feier Círio de Nazaré in Brasilien ist ein wichtiges religiöses und katholisches Fest, das zu Ehren der Muttergottes von Nazaré gefeiert wird. Diese faszinierende Zeremonie ist Teil der brasilianischen Kultur. Círio ist eine Manifestation des Glaubens und der Verehrung. Das Fest wird seit über 200 Jahren in Belém begangen und wurde von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Im Jahre 1793 wurde die erste Prozession zu Ehren der Schutzpatronin des Volkes von Pará abgehalten. Seitdem findet Círio de Nazaré jedes Jahr statt und zieht immer eine große Zahl von Gläubigen an. Wenn Sie also für Ihren Brasilien Urlaub etwas über diese religiöse Tradition erfahren möchten, lesen Sie weiter!

Die Geschichte des Círio beginnt im Jahr 1700 mit der Entdeckung des Bildes der Jungfrau von Nazaré durch den Caboclo Plácido an den Ufern eines Baches in der Nähe der heutigen Wallfahrtsbasilika der Jungfrau von Nazaré. „Círio“ stammt von dem lateinischen Wort „cereus“ und bedeutet „große Kerze“, die am Karsamstag verwendet wird, um die Gegenwart des auferstandenen Jesus Christus anzuzeigen.

Das Fest der Jungfrau von Nazareth findet im Oktober mit dem Círio und zwölf weiteren Prozessionen statt, darunter die Trasladação, die Romaria Rodoviária, die Romaria Fluvial, der Círio das Crianças und der Recírio. Während des zweiwöchigen Festes strömen Millionen von Menschen auf die Straßen von Belém, wo auch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm stattfindet. Messen, Gebetswachen, der Arraial de Nazaré, der musikalische Círio und der Abstieg des Gnadenbildes zum Altar der Wallfahrtsbasilika, wo es während des Festes zu sehen ist. Der Monat Oktober wird auch als „Monat des Círio“ bezeichnet. Es handelt sich um ein Phänomen von sehr starker Volksreligiosität, freudig und hingebungsvoll. Deshalb sagt man gewöhnlich, dass es wieder der Círio ist, es ist „ein weiteres Jahr der Freude und der großen Liebe zu Maria und ihrem Sohn Jesus Christus“, betont der Bischof von Marabá.

Der Círio ist eine lange Andacht, die die Beziehung des Volkes Gottes zur Mutter des Herrn zum Ausdruck bringt. Es ist eine öffentliche Demonstration der Liebe Gottes durch Maria, die sich in unseren Häusern und im Leben der Menschen fortsetzt. Dieses religiöse Fest in Belém bringt tausende von Pilgern aus verschiedenen Teilen Brasiliens zusammen. Es ist der Ort, an dem das Bildnis der Muttergottes von Nazareth aufgestellt wird, im Allgemeinen umgeben von Blumen und Lichtern. Das Bild ist durch Glas geschützt, damit es im Inneren leuchtet. Das Bildnis stellt die Mutter der ewigen Liebe dar, die ihren Sohn in ihren Armen hält. Die Brasilianer glauben, dass die Bitten, die mit Glauben und Liebe an Maria gerichtet werden, zu Jesus Christus, ihrem Sohn, führen.

Viele Menschen freuen sich auf diese Zeit der Einlösung von Versprechen. Bei der großen Prozession gehen die Menschen mit einem Ziegelstein auf dem Kopf oder in der Hand auf die Straßen von Belém, um das Haus zu symbolisieren, das sie vielleicht gekauft haben oder eines Tages besitzen werden. Die Menschen geben Versprechen ab. Andere gehen barfuß unter sengender Sonne, um ein Versprechen zu halten. Wieder andere tragen ein Kreuz als Nachfolger Jesu Christi, oder es ist eine Bitte um Vergebung für ihre Fehler und eine Bereitschaft zur Umkehr in ihrer Familie und Gemeinschaft. Viele Menschen beten eine Dekade oder ein Rosenkranzgeheimnis. Die Verheißungen haben immer die Bedeutung einer Vergeltung für die Gaben, die Jesus Christus aus den Händen der Muttergottes erhalten hat.

Dies ist ein weiteres sehr wichtiges Symbol des Círio. Da die Menschen die Berlinda, auf der sich das Bildnis der Muttergottes von Nazareth befindet, gerne berühren würden, dies aber wegen der vielen Menschen auf den Straßen nicht möglich ist, gibt es das Seil der Berlinda. Die Menschen halten sich an dem Seil fest, eine Hand dicht an der anderen, so dass es keinen freien Platz gibt, aber viele stehen auf dem Seil der Berlinda und können so sagen, dass sie an dem Fest teilnehmen.

Die Lichter spiegeln immer ein Thema für unser Leben als Nachfolger Jesu Christi wider, das normalerweise mit der Kampagne der Brüderlichkeit verbunden ist. Die Kerze ist marianisch und hat ihre Wurzeln in der Vision von Maria, die den Plan Gottes erfüllt. Dazu gehört auch die Figur des heiligen Josef, Adoptivvater von Jesus Christus und Oberhaupt der Heiligen Familie.

Die Priester und Gläubigen empfangen mit Freude und Liebe das Bild der Muttergottes in der Wiege, das die Pfarrei besucht. In der Regel ist der Bischof bei diesen Besuchen anwesend und leitet die Eucharistiefeier zusammen mit dem Pfarrer. Dieser Besuch bringt den Menschen Freude und Frieden, da sie für ihre Bedürfnisse beten oder um Gnade für ihre Familie, ihre Straße, ihre Pfarrei und die Gesellschaft im Allgemeinen bitten.
Wenn die Wiege durch die Straßen von Belém fährt, bleiben viele Menschen nicht nur stehen, um ein Foto zu machen, sondern vor allem, um sich in betender Haltung hinzuknien, die Augen zu schließen und mit den Händen ein Dankgebet zu sprechen. Andere sind gerührt, wenn sie die Wiege mit der Gottesmutter sehen.

Die Bedeutung des Círio im Leben der Menschen, die in Brasilien dem Glauben des Christentums folgen, hat über die Jahre enorm an Bedeutung gewonnen. Es hilft dabei, die Botschaft des Evangeliums in die Familien, Gemeinden, Pfarreien und in die Welt zu tragen. Für alle Christen und Nichtchristen ist dieses Fest ein Spektakel, für die Gläubigen hat das Fest eine noch größere Bedeutung. Wenn Sie also auf Ihrer Brasilien Reise im Oktober in Belém unterwegs sind, statten Sie dem Círio ruhig einen Besuch ab!

Quelle: www.ciriodenazare.com.br, www.vaticannews.va