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Caburé – Das versteckte Paradies in Maranhão

16.08.2021
Ein Boot inmitten der einzigartigen Landschaft bei Cabure

Endlose Strände, imposante Mangrovenwälder, weite Dünenlandschaften, einheimische Küche und herzliche Gastfreundschaft – das ist Caburé. Eine kleine Ansammlung lokaler Fischerfamilien auf einer Halbinsel nahe bei Lençóis Maranhenses.

Brasiliens verborgene Naturschätze liegen meist fernab aller bekannten Touristenpfade und können Expeditionsgeist bei der Erkundung erfordern. Andere besondere Orte sind durchaus gut zugänglich, aber trotzdem namentlich unter Brasilien Reisenden kaum bekannt und auf wenigen Reisekarten zu finden. Ein Beispiel für ein solch verstecktes Paradies ist Caburé in Maranhão, das an der Nordküste Brasiliens und direkt westlich des Nationalparkes Lençóis Maranhenses liegt. Dessen weltweit einmalige und über 1.500 Quadratkilometer große Dünenlandschaft mit Süßwasserseen gehört zu den beliebtesten Zielen einer Brasilien Reise. Wer sich einmal richtig vom Atlantikwind durchpusten lassen und ein „Ende der Welt“-Gefühl erleben möchte, ist in Caburé genau richtig.

Die Menschen von Caburé – Leben zwischen Meer, Wind und Sand

Während noch vor einigen Jahren die Bewohner von Lençóis Maranhenses relativ isoliert und überwiegend vom Fischfang lebten, hängt der Lebensunterhalt der traditionellen Gemeinschaften wie Caburé heutzutage zunehmend vom Tourismus ab. Bei allen Vorteilen des damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwunges liegt es in der Verantwortung der Besucher, dass dieses Wachstum nachhaltig erfolgt und die Einheimischen miteinbezieht. Dies bedeutet nicht nur einen respektvollen Umgang mit der Natur, sondern auch mit den Menschen, die es über Jahrhunderte, und im Falle der indigenen Ureinwohner über Jahrtausende, geschafft haben, in diesem unwirklich wirkenden Lebensraum zu überleben. Der sogenannte Turismo Comunitário zielt dabei auf individuelle Touren ab, bei denen Besucher das Leben der Menschen, deren Traditionen, Künste und Lebensmittel kennenlernen können. Die lokale Küche, Musik und Handwerkskunst machen dabei eine Reise nach Caburé zu einem besonderen Erlebnis. Da auf dem sandigen Boden kaum Ackerbau möglich ist, stehen neben verschiedenen Fischen und Krustentieren auch Früchte und Pflanzen auf der Speisekarte, die in den Mangrovenwäldern gesammelt werden.

Ökonomische Grundlage ist jedoch nicht nur der Tourismus, sondern auch die Nutzung der natürlichen Ressourcen. Der stetig wehende Wind bietet beste Bedingungen zur Gewinnung von Elektrizität durch Windkraft. Etwa 3 Kilometer vom Hauptabschnitt des Strandes von Caburé entfernt steht daher einer der größten Windparks Brasiliens, der die nachhaltige Energieversorgung der Region sicherstellt.

Aktivitäten in Caburé – Wandern, Quad fahren, Kite surfen

Bereits die Anreise per Boot auf dem Rio Preguiça nach Caburé ist ein einmaliges Erlebnis. Hier am Fluss treffen Sandberge auf dichte Mangrovenwälder und hohe Buritipalmen. An den Flussstränden von Vassouras werden typische Speisen zum Mittagessen angeboten.

Aber zu den schönsten Erlebnissen rund um Caburé gehört sicherlich der Besuch der Dünenlandschaften der Pequenos Lençóis, die direkt an den Rio Preguiça heranreichen. Die Fläche ist zwar kleiner als die der Dünen des Nationalparkes, aber sie ist an Schönheit absolut ebenbürtig. Es bietet sich an, die Landschaft mit dem Buggy oder Quad zu erkunden, aber um die Weite und Stille der Dünen zu spüren, sollten Besucher zu einer Wanderung aufbrechen.

Wer die Einsamkeit sucht, kann die Seele am endlosen Strand von Caburé baumeln lassen und den Kitesurfern zusehen. Die Sportart ist an der ganzen Nordostküste Brasiliens weit verbreitet, da der stetige Wind beste Bedingungen bietet und Profis und Anfänger aus aller Welt anzieht.

Bei einer Strandwanderung bis zum Ende der Halbinsel sollten Besucher jedoch immer die Gezeiten im Auge haben, um nicht im scheinbar seichten Wasser in die Strömung zu geraten.

Die Halbinsel von Caburé – Zwischen den Kräften der Natur

Die Küstenlinie verändert sich ständig, wie leicht beim Vergleich aktueller und alter Satellitenbilder zu erkennen ist. Die Meeresströmungen in Verbindung mit den Strömungen des Flussdeltas des Rio Preguiça formen die sandigen Halbinseln, lassen Inseln entstehen und wieder im Meer versinken. Der dünne Streifen Strand in Caburé hat sich so in den letzten Jahrzehnten von etwa 400 Meter auf 180 Meter verdichtet. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Durchbruch des Flusses zum Meer kommt, der die Küstenlandschaft wieder verändern wird.

Diese ständige Bewegung der Sedimente im Wechsel von Ebbe und Flut und der starke Wind haben über die Jahrtausende zur Entstehung der Dünen von Lençóis Maranhenses geführt. Da der Grundwasserspiegel auf Grund des Flussdeltas sehr hoch liegt und Regenwasser nicht abfließen kann, füllen sich die Senken zwischen den Dünen in der Regenzeit und es entstehen die charakteristischen Seen. In besonders großen Tälern liegt der Grundwasserspiegel offen, sodass auch bis zum Ende der Trockenzeit Süßwasser verfügbar ist und sich inmitten von Lençóis Maranhenses Oasen gebildet haben. In diesen kleinen grünen Inseln inmitten der Sanddünen sind daher traditionelle Dorfgemeinschaften angesiedelt, die jedoch nur aus einer Ansammlung einiger kleiner Häuser bestehen.

Fernab der schnellen Welt – Eine Reise nach Caburé

Caburé und die zugehörige Halbinsel liegen direkt westlich von Atins und etwa 4 Stunden per Boot nördlich von Barreirinhas, dem klassischen Eingangstor zum Nationalpark. Beide Orte, und insbesondere die Bootsfahrt, sind beliebte und bekannte Ziele bei einer Tour in die Lençóis Maranhenses, die bei keinem Brasilien Urlaub fehlen sollten.

Die Anreise vieler Besucher erfolgt meist ab São Luis, der Hauptstadt des Bundestaates Maranhão.

Es ist auch möglich, Caburé in Verbindung mit einer Tour entlang der Rota das Emoções kennenzulernen, einer der schönsten Überlandstrecken zwischen Fortaleza und São Luis.

Der Strand und die Dünen von Caburé sind ein beliebter Haltepunkt auf einer Jeeptour oder Bootsfahrt. Das kleine Fischerdorf selbst hat im Vergleich zu anderen Orten in der Region die kleinste touristische Infrastruktur und bietet daher besondere Eindrücke und Einblicke in das Leben der Einheimischen an diesem magischen Ort zwischen Mangroven, weiten Dünen, endlosen Stränden und dem ständig wehenden Wind.

Quellen: www.icmbio.gov.br, www.turismo.ma.gov.br, www.wikipedia.org

Quelle: Aventura do Brasil